Die U 81 von der City zum Flughafen nimmt Fahrt auf
Stadt legt neue Pläne vor. Darin hat die Verlängerung nach Heerdt Vorrang vor der zum Flughafen-Bahnhof.
Düsseldorf. Die geplante Stadtbahnverbindung U 81 von der Innenstadt sowie von Messe und Arena zum Flughafen-Terminal kommt allmählich voran. Am Mittwoch legt Verkehrsdezernent Stephan Keller im Verkehrsausschuss den Stand der Dinge vor.
Laut Vorlage sind für den ersten und wichtigsten Bauabschnitt, die Verbindung Freiligrathplatz-Flughafen die Vorarbeiten abgeschlossen. Bei der Planung hat sich ergeben, dass ein Tunnel zur Unterfahrung des Nordsterns in der Kosten-Nutzen-Relation zu teuer ist. Die Trasse wird also oberirdisch geführt.
Zudem gibt es einen Hinweis vom Land, dass der Bund das Projekt U 81 wohl für förderfähig hält. Vor Ende 2014 aber wird die Stadt ihre Zuschussanträge nicht einreichen. Frühestens 2019 könnte die U 81 starten. Die Baukosten werden auf 110 Millionen Euro geschätzt. Die neue Stadtbahn soll vom Hauptbahnhof über die Trasse der U 79 fahren, zwischen Freiligrathplatz und Lohausen zweigt sie dann rechts zum Airport ab.
Für den zweiten Bauabschnitt vom Flughafen-Terminal zum Flughafen-Bahnhof sinken die Chancen dafür weiter. Keller empfiehlt aufgrund des zu geringen Verkehrswertes (die Strecke bedient auch der Sky Train), den Abschnitt auf Eis zu legen und dafür den von der Messe über den Rhein — per Brücke oder Tunnel — zum Handweiser vorzuziehen.
In der Politik stößt die U 81 auf breite Zustimmung. Die Grünen aber halten auch am Teilstück zum Flughafen-Bahnhof fest: „Da wird der Verkehrswert künstlich kleingerechnet. Es ist aber für Messe-Besucher umständlich, erst mit der U81 zu fahren und dann in den Sky-Train umzusteigen“, sagt Fraktionssprecher Norbert Czerwinski.
FDP-Fraktionschef Manfred Neuenhaus widerspricht: „Absolute Priorität hat jetzt die Verbindung City-Flughafen. Wenn da der erste Meter im Bau ist, wird alles gut. Der Abschnitt vom Terminal zum Flughafen-Bahnhof ist nur sinnvoll, wenn die Strecke danach bis Ratingen fortgesetzt wird.“
Auf Widerstand stößt die neue Stadtbahnlinie in den betroffenen Stadtteilen. Nachdem der Bürger- und Heimatverein Niederkassel von Anfang an Widerstand gegen Gleise auf Feldern angekündigt hatte, protestieren nun auch die Kollegen in Lohausen-Stockum. Siegfried Küsel vom Heimatverein kritisiert die Linienführung über den Freiligrathplatz als „Billiglösung“. Der Platz sei heute schon nicht nur bei Messen überlastet. „Der ganze Verkehr geht über Lohausen, manchmal gibt es Staus bis Kaiserswerth.“