„Diese Täter sollen sich in Düsseldorf unwohl fühlen“
Die Polizei erhofft sich durch die Großeinsätze Erkenntnisse — aber auch einen Verdrängungseffekt.
Düsseldorf. Bis zum frühen Abend werden am Donnerstag an der Kontrollstelle zig Autos angehalten und kontrolliert. Auf Beute oder Einbruchswerkzeug stoßen die Polizisten dabei nicht. „Aber wir haben Daten, die wir verwenden können“, erklärt André Hartwich, Sprecher im Präsidium.
Denn mit Blick auf 3205 Einbrüche im Jahr 2012 und eine magere Aufklärungsquote von guten zehn Prozent wird klar, dass die Polizei in einer Zeit mobiler Banden vor allem eines braucht: Hintergrundwissen über die Strukturen der Szene, Bewegungsprofile, Zusammensetzung von Gruppen.
Durch die großangelegten Kontrollen könne man etwa Erkenntnisse über so genannte Scheinhalter erlangen, erklärt Dieter Töpfer vom Einbruchskommissariat. Das sind Unterstützer, die zahlreiche unverdächtige Autos zulassen und diese an Einbrecherbanden für deren Taten vermieten. Die Täter selbst verwischen so ihre Spuren. „Das können für uns wertvolle Bausteine in den Ermittlungen sein“, so Töpfer.
Es gehe bei den aktuellen Aktionen aber auch darum, offen Druck auf die Täter auszuüben. „Unsere Klientel soll sich in Düsseldorf unwohl fühlen.“ Selbst wenn sie dadurch nicht generell von ihrem kriminellen Tun abließen, sondern lediglich in umliegende Städte verdrängt würden. Dazu sagt Töpfer: „Wir wollen eben vor allem, dass die Düsseldorfer Bürger hier sicher sind.“ juki