Karneval Dreigestirn will OB Geisel in Kölner Säle entführen
Düsseldorf · Weissfräcke holen bei ihrer Schiffstour zum Dom Prinzenpaar und Dreigestirn an Bord.
Die Entführung von Venetia Yvonne durch den Kölner Festkomiteepräsidenten Christoph Kuckelkorn bei der „Närrischen Schiffstour“ im Vorjahr ist bei den Düsseldorfer Weissfräcken in Erinnerung geblieben. „Das war nicht abgesprochen, hat aber richtig Spaß gemacht“, erklärt der Kölner Narrenchef gestern bei der Neuauflage auf der MS Oskar Wilde am Altstadtufer im Schatten des Doms.
Venetia Sabine hat Kuckelkorn in diesem Jahr zwar nicht im Visier, dafür soll jetzt OB Thomas Geisel mit Prinz Marc I., Bauer Markus und Jungfrau Catharina bei der abgesprochenen Variante einer Entführung durch die kölschen Säle ziehen. Leider lässt ein wichtiger Termin im Kalender des OB dies an diesem Tag nicht zu.
„Wir haben aber vereinbart, dass Thomas Geisel uns an einem anderen Tag durch die Säle begleitet“, erklärt der Festkomiteepräsident, als er das Schiff verlässt. Fest steht auf jeden Fall der Besuch von Thomas Geisel bei der Kölner Fernsehsitzung im Gürzenich am 22. Februar. „Wir haben uns dafür schon besondere Kostüme überlegt. Was wir tragen werden, will ich aber noch nicht verraten“, sagt Geisel bestens gelaunt.
Auch mit der Kölner Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes versteht er sich bestens. „Am liebsten würde ich dieses Schiff gar nicht mehr nach Düsseldorf zurückkehren lassen. Ich hoffe, wir haben hier noch viele schöne Stunden“, sagt die SPD-Politikerin, bevor sie das erste Glas Alt probiert.
In dieser Session war Kuckelkorn bereits mit seinem Düsseldorfer Präsidentenkollegen Michael Laumen durch die Kölner Säle gezogen. „Dort habe ich wunderbare Stunden erlebt“, zeigt sich der Düsseldorfer vom jecken Treiben in Köln durchaus angetan. Auch der Düsseldorfer Prinz Martin I. war schon zum Videodreh mit dem Dreigestirn im kölschen Brauhaus. „Die Venetia hatte er damals nicht dabei, die hätten wir auch direkt in Köln behalten“, frotzelt Prinz Marc I.
Beim Strumpfhosen-Vergleich hat sein Düsseldorfer Kollege Martin seine Vorteile. „Durch die schlanken Beine werden die nicht so stark belastet wie bei mir. Deshalb ist meine Reserve an Strumpfhosen auch doppelt so groß wie die von Martin“, berichtet der Kölner von den hoheitlichen Beinkleidern.
Auch zum kulturellen Austausch zwischen Köln und Düsseldorf kommt es beim fröhlichen Zusammentreffen auf der Schiffstour. So wird OB Geisel der Kölner Sessionsorden mit einem integrierten kölschen Schimpfwörterbuch ganz gemäß des Mottos „Uns Sproch es Heimat“ überreicht. Von den Weißfräcken gibt es für den Kölner Prinzenführer Rüdiger Schlott und sein Dreigestirn ein Liederbuch „Düsseldorf singt“ — mit Text, aber ohne Noten.
Für Prinz Martin I. ist die Schiffstour mit seinen Weissfräcken ein besonderer Moment in der Session. „In den vergangenen Jahren war ich schon mit an Bord und habe vom Rand den Auftritt des Prinzenpaares und des Dreigestirns verfolgt. Ich bin jetzt total happy – so glücklich, dass ich diese Nacht kaum geschlafen habe“, sagt der Prinz. Und es ist nicht sein erster Besuch an Bord – bereits am Samstag gab es auf Höhe der Rheinterrasse einen Überraschungsauftritt des Prinzenpaares auf dem Schiff, wo auch die Bonner und die Mönchengladbacher Tollitäten zu Gast waren.