Düsseldorfs Bomben-Bilanz 15 Bombenentschärfungen in 2022

Düsseldorf · Immer noch werden jedes Jahr mehrere Bomben im Erdboden entdeckt. Im Vorjahr mussten die Kampfmittelexperten zwei davon direkt vor Ort entschärfen.

Eine typische Szene bei einer Bombenentschärfung, bei der der Kampfmittelräumdienst vor Ort ist.

Foto: Gerhard Berger

(bpa) Der Zweite Weltkrieg liegt Jahrzehnte zurück, doch die Folgen sind in Düsseldorf bis heute spürbar: Im Jahr 2022 wurden 15 Bomben in der Landeshauptstadt gefunden. Darunter befanden sich zwei Kampfmittel, die vor Ort durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst (KBD) der Bezirksregierung Düsseldorf entschärft werden mussten. Dabei mussten rund 19 000 Menschen den Gefahrenbereich A verlassen und etwa 43 000 Menschen ein luftschutzmäßiges Verhalten (Gefahrenbereich B) beachten. Das teilte die Stadt auf Nachfrage mit.

Bei den Kampfmitteln handelte es sich um Flieger-, Brand-, Phosphor-und Stabbrandbomben. Die zwei gefundenen Fliegerbomben mussten den Angaben zufolge durch den KBD vor Ort entschärft werden. Die anderen Kampfmittel wurden in die Obhut des KBD übergeben.

Die im August 2022 gefundene amerikanische Zehn-Zentner-Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg führte mit rund 17 000 Menschen zu einer der größten Evakuierungen der vergangenen Jahre. „Bei den Evakuierungsmaßnahmen kommt es häufig vor, dass einige wenige Unbelehrbare die Einsatzmaßnahmen behindern und ihre Wohnungen nicht verlassen möchten, sodass dies regelmäßig zu einer Verzögerung der Entschärfung führt“, sagt ein Sprecher. Wie viele Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg noch in Düsseldorf vorhanden sind: Dazu liegen der Feuerwehr Düsseldorf keine Daten vor. Auch nach Wissen der Bezirksregierung Düsseldorf gibt es hierzu keine belastbare Zahl. „Bezogen auf Düsseldorf und ein Flächenland wie NRW ist eine Aussage nicht seriös möglich“, erklärt eine Sprecherin auf Nachfrage. Pauschal lasse sich aber sagen, dass im Zweiten Weltkrieg etwa 2,7 Millionen Tonnen abgeworfen worden seien (inklusive aller Brand- und sonstiger Munition), „davon etwa die Hälfte auf deutsches Reichsgebiet und knapp die Hälfte auf NRW“.

Der Kampfmittelbeseitigungsdienst Rheinland gibt laut der Sprecherin – bezogen auf einen konkreten Kampfmittelfund vor einer Entschärfung – Hinweise auf einen Evakuierungsradius, die Entscheidung darüber und auch die Evakuierung fallen in die Zuständigkeit der Kommune. „Je nach Fundort und Zustand der Kampfmittel werden diese direkt vor Ort entschärft. Entschärfen bedeutet immer, dass der Zünder aus dem Bombenkörper entfernt wird.“