Abfallwirtschaft in Düsseldorf „Awista Kommunal“ ist ab 2025 für den Müll der Landeshauptstadt zuständig

Düsseldorf · Mit „Awista Kommunal“ wird die Abfallwirtschaft neu aufgestellt. Die Papier- und Biotonnen werden häufiger geleert.

Am neuen Unternehmen „Awista Kommunal“ ist die Stadt Düsseldorf mit 49 Prozent beteiligt.

Foto: Ingo Lammert

Vor dreizehn Aktenordnern voller Vertragsunterlagen unterzeichnete Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) am Mittwoch den neuen „Konsortialvertrag zur Vergabe strategischer Partnerschaft Düsseldorfer Entsorgungs- und Stadtreinigungsgesellschaft im Bereich Abfallwirtschaft und Stadtreinigung“, gemeinsam mit Awista-Geschäftsführern Peter Ehler und Jörg Mühlen im Jan-Wellem-Saal. Außerdem waren Julien Mounier, Geschäftsführer der Stadtwerke Düsseldorf und Thomas Conzendorf aus dem Vorstand des Abfallunternehmens Remondis daran beteiligt.

Es geht dabei um die „Neuordnung der Abfallwirtschaft“ und hierfür wurde nun der Grundstein gelegt: Gemeinsam werden die genannten Akteure Projektpartner. In dem Vertrag werden umfangreich die jeweiligen Rechte und Pflichten der einzelnen Partner aufgeführt. Ab Januar 2025 läuft der Vertrag, in dessen Rahmen auch ein gemeinsames Unternehmen namens „Awista Kommunal“ gegründet wird, an dem die Stadt selbst mit 49 Prozent beteiligt sein wird.

Der Unterzeichnung war viel Arbeit vorangegangen. Seit Herbst 2021 liefen die Vorbereitungen, unter anderem mussten Voraussetzungen für das europaweite Vergabeverfahren geschaffen werden.

Laut Stadt sind höhere Recyclingquoten geplant

Am Ende, so heißt es vonseiten der Stadt, habe man sich für die Awista entschieden, da das Unternehmen schon lange in Düsseldorf verwurzelt sei und entsprechend mit den lokalen Gegebenheiten vertraut sei. Auch für die Mitarbeitenden der Awista sei dies ein guter Schritt. Oberbürgermeister Keller betonte zudem die Planungssicherheit, die mit der Vertragslaufzeit von 20 Jahren einhergehe.

Düsseldorf könne so auch mehr Einfluss auf zukünftige, ambitionierte Ziele in Hinblick auf Klimaschutz, Nachhaltigkeit, Luftreinhaltung und Digitalisierung nehmen. Auch höhere Recyclingquoten seien geplant. Allgemein gebe es einige positive Verbesserungen für die Düsseldorfer: So sollen Papier- und Biotonnen künftig wöchentlich und nicht mehr im Zwei-Wochen-Rhythmus geleert werden. Gleichzeitig sollen die Kosten stabil bleiben und könnten sich im Einzelfall auch verringern lassen: In Zukunft sollen auch Küchenabfälle über die kostenlose Biotonne entsorgt werden können.

Auch im Fuhrpark wird eine Umstellung vorgenommen

Das verringert das Abfallvolumen in der Restmülltonne und könnte zu einem Wechsel der Behältergröße und damit geringeren Gebühren führen. „Gleichwohl gibt es externe Faktoren, die Auswirkungen auf die Gebühren haben werden“, heißt es von der Stadt.

Eine weitere Umstellung wird im Fuhrpark vorgenommen: Dieser soll sukzessive emissionsfrei betrieben werden – ein Schritt für weniger Lärm und Abgase im Straßenverkehr. Außerdem konnten Voraussetzungen für den Bau eines vierten Recyclinghofes geschaffen werden. Im Vertrag wird außerdem „eine insgesamt höhere Servicequalität festgeschrieben“.

In Zukunft sollen auch innovative Ansätze entwickelt werden, bei denen etwa Wertstoffe und Abfälle bei den Recyclinghöfen via App außerhalb der regulären Öffnungszeiten abgegeben werden können. Auch Füllstandsensoren für Container sind im Gespräch, sodass Leerungen nach Bedarf stattfinden. Auch Mängelmeldungen könnten leichter erfolgen: mit QR-Codes auf Mülleimern und
Containern.