Urdenbacher Allee in der Höhe der Orangerie Ampelquerung binnen acht Sekunden reicht nur für die ganz Schnellen

Düsseldorf · Nur wer schnellen Schrittes über die Ampel an der Urdenbacher Allee zur Orangerie geht, schafft es in der Grünphase. Zwei CDU-Mitglieder hatten die Verwaltung gebeten, Abhilfe zu schaffen. Das soll aber erst 2023 geschehen.

 Acht Sekunden Grün, dann wird es schon Gelb. Nur wer schnell gehen kann, schafft es in der Grünphase sicher rüber.

Acht Sekunden Grün, dann wird es schon Gelb. Nur wer schnell gehen kann, schafft es in der Grünphase sicher rüber.

Foto: Andrea Röhrig

Man wäre gerne dabei gewesen, als sich die beiden CDU-Vertreterinnen in der Bezirksvertretung 9, Melina Schwanke und Ursula Verhofen, am beampelten Überweg an der Urdenbacher Allee zur Orangerie getroffen hatten, um auszutesten, wie schnell sie gehen müssen, um die Straße in dem Zeitraum zu überqueren, in welchem die Fußgängerampel Grün zeigt. Ganz schön schnell, hatten beide mit der Hand an der Stoppuhr festgestellt und sahen damit bestätigt, was ihnen Ampelnutzer erzählt hatten. Dabei sind es vor allem Mütter oder Väter mit Kinderwagen oder kleinen Kindern an der Hand sowie mobilitätseingeschränkte Menschen, die sich sputen müssen. Und tatsächlich: Wer sich nicht umgehend bei Grün gehend auf die Socken macht, der sieht die Ampel auf Gelb und wer langsamer zu Fuß ist, auf Rot springen.

Verwaltung: Freigabezeit
ist ausreichend lang

Um Abhilfe zu schaffen, hatten Schwanke und Verhofen im November 2021 einen Antrag an die BV 9 gestellt, dass die Verwaltung die Ampelphase für Fußgänger überprüfen und verlängern solle. Dem stimmte das Gremium damals einstimmig zu.

Doch so einfach, wie sich das viele denken mögen, ist das nicht. Bei der Überprüfung stellte die Verwaltung fest, dass die geschaltete Freigabezeit von acht Sekunden bei einer Furtlänge von rund zehn Metern genüge, um bei einer üblichen Gehgeschwindigkeit von 1,2 Meter/Sekunde die gesamte Straßenbreite zu überqueren. Dabei lässt die Verwaltung offen, welche Sorte Mensch die besagte „übliche Gehgeschwindigkeit“ im Repertoire hat.

Nach diesem Maßstab entspricht die aktuelle Steuerung nach Angaben der Stadt den aktuellen technischen Vorschriften. Und wer es in dieser Zeit nicht bei Grün schaffen, der habe ja auch noch in der Gelbzeit die Gelegenheit, die Straße gefahrlos zu überqueren, heißt es in der Stellungnahme. Ganze 16 Sekunden seien es also und damit ausreichend Zeit zum Queren der Urdenbacher Allee.

Unterstützung bekamen die beiden CDU-BV-Vertreterinnen in der jüngsten Sitzung der BV 9, als es um die Antwort der Verwaltung ging von Eberhard Fischer vom Behindertenbeirat. Er habe sich das auch angesehen und festgestellt, dass das Zeitfenster zum Überqueren für Menschen mit einer gesundheitlichen Einschränkung nicht ausreiche. Ulrich Hampe, Fraktionsvorsitzender der CDU in der BV 9, mokierte sich darüber, dass die Verwaltung in der Vorlage von der üblichen Gehgeschwindigkeit von 1,2 Meter pro Sekunde spreche: Das schließe alle aus, die langsamer unterwegs seien.

2023 soll die Anlage
überarbeitet werden

Auch wenn die Verwaltung nun also der Überzeugung ist, dass alles in Ordnung ist mit der Schaltung der Fußgängerampel, wird nachgesteuert. Die Anlage werde im Rahmen der gepanten Beschleuningung des ÖPNV überarbeitet. „In diesem Zuge werden Signalprogramme ergänzt, die auf einen erhöhten Querungsbedarf bei geringerer Verkehrsmenge im motorisierten Verkehr, zum Beispiel am Wochenende ausgerichtet sind.“ Das soll aber voraussichtlich erst 2023 passieren.