Vereinsgründer im Düsseldorfer Norden Ein Musiker mit Leib und Seele
Düsseldorf · Johannes Kohlhaus ist schon in fast allen Angermunder Vereinen aktiv. Jetzt hat er einen weiteren gegründet, der vor allem Jugend- und Chorkonzerte fördern will.
Das Vereinsleben im Düsseldorfer Stadtteil Angermund ist seit Anfang August um ein Element reicher geworden, ebenso das Vereinsregister beim Düsseldorfer Amtsgericht. Der neue Eintrag trägt den Namen „Angermunder Musikleben e.V.“. Als Vorsitzende sind Johannes Kohlhaus und Han Gyul Song angegeben.
Johannes Kohlhaus beschreibt den gemeinnützigen Zweck des Vereins zunächst allgemein als Förderung der Kunst und Kultur. Weiter heißt es: „Der Satzungszweck wird verwirklicht durch die Veranstaltung von Konzerten aller Art, insbesondere Jugend- und Chorkonzerten sowie Events aller musikalischer und darstellerischer Kunstrichtungen.“
Eine besondere Rolle soll die Förderung des musikalischen Nachwuchses spielen. Darüber hinaus will der neue Verein „allen, die musikalische Aktivitäten pflegen, koordinierend zur Seite stehen.“ Als erste eigene Maßnahme des Vereins „Angermunder Musikleben“ wird es am Freitag, 6. September, ein Gründungskonzert im Katharinenkloster, Rahmer Straße 50, geben. Ausführende sind ein Auswahl-Chor der Speeschule sowie der Chor einer der koreanischen Gemeinden der Stadt.
Die musikalische Leitung liegt in den Händen von Han Gyul Song, der auch als Gesangssolist auftreten wird. Weitere Solisten sind Frank Scholzen an der Orgel, Minhye Kim am Klavier und Vereinsgründer Johannes Kohlhaus als Querflötist. Die Schirmherrschaft für das Gründungskonzert hat Ratsherr Andreas Auler übernommen. Der Eintritt ist frei, doch um einen Spendenbeitrag wird gebeten.
Als besonders umtriebiger Pate und Initiator des neuen Vereins ist Johannes Kohlhaus zu nennen. Bei einem Gespräch mit ihm, der im Januar seinen 65. Geburtstag feierte, lernt man einen von der Musik erfüllten Menschen kennen.
Auf seiner Visitenkarte steht „Flötist und Diplom-Musikpädagoge“, aber diese Bezeichnung wirkt eher dürftig angesichts seiner vielfältigen Aktivitäten im Angermunder Kulturleben und anderswo.
Seit mehr als 30 Jahren besteht das von Kohlhaus mitgegründete Ensemble „Musica Variata“. Es besticht durch die reizvolle Klangkombination von Querflöte, Orgel, Sopran und Dudelsack. Zur 800-Jahr-Feier von Angermund spielte er zusammen mit dem Organisten Heinz-Jacob Spelmans die 9. Symphonie von Ludwig van Beethoven in der Angermunder Sporthalle – vor 3000 Zuhörern und mit Unterstützung des Konzertchors Ratingen.
Johannes Kohlhaus wurde im benachbarten Stadtteil Kalkum geboren, lebt aber seit mehr als 50 Jahren in Angermund. Und dort engagiert er sich in fast allen Vereinen, in der St.Sebastianus-Bruderschaft hat er die Abteilung „die Wallensteiner“ gegründet und war lange deren Hauptmann. Dem Angermunder Kulturkreis diente er als Pressesprecher, und auch dem Turnverein seines Stadtteils gehörte er an, spielte in der Fußballabteilung und war sogar Schiedsrichter.
Man könnte jetzt noch seine musikalischen Beiträge zur beliebten Nachwächtertour anführen oder etwa sein Engagement für die Kindernothilfe. An seine Mentoren erinnert sich Johannes Kohlhaus gerne: Willi Klapdor, bist 1975 der letzte Bürgermeister der selbstständigen Gemeinde Angermund gehört dazu. „Dankbar bin ich aber auch Heinrich Lowinski, Josef Stecher und Karl-Heinrich Brockerhoff.“
Natürlich hat auch die Bezeichnung „Musikpädagoge“ auf seiner Karte ihren Sinn. Der Berufsmusiker unterrichtete schließlich an mehreren Schulen, unter anderem dem Theodor-Fliedner-Gymnasium Kaiserswerth. Seine Freundschaft mit dem Musiker und langjährigen Angermunder Kantor Heinz-Jacob Spelmans führte die beiden im vergangenen Sommer nach Berlin, wo sie ein Konzert für den scheidenden CDU-Politiker Wolfgang Bosbach gaben.