Gastronomie in Düsseldorf Fave erfindet den Burger neu – mit asiatischem Einfluss

Düsseldorf · Ryan Yuen hat in Gerresheim gerade seinen zweiten Fave-Laden mit japanischer Fusion-Küche eröffnet. Der dritte soll bald folgen.

Ryan Yuen hat viel in den Umbau des kleinen Restaurants an der Morper Straße investiert.

Foto: Marc Ingel

(arc) Von außen ist dieses Restaurant eher etwas unscheinbar, wirkt klein, da kann doch nicht viel hinterstecken, irrt der ahnungslose Passant, der eines Besseren belehrt wird, wenn er das Fave an der Morper Straße in Gerresheim betritt: Edles Ambiente, kunstvoll arrangiertes Licht und mitten in den paar Quadratmetern wächst scheinbar ein Kirschblütenbaum. Keine Frage, Ryan Yuen hat hier aus ganz wenig ziemlich viel gemacht. Es ist sein zweiter Laden, in dem er das Fave-Konzept umsetzt, welches – und das mag bei all der Mühe, die er investiert hat, überraschen – primär auf den Lieferdienst ausgerichtet ist.

Den Namen Yuen kennt man in der Düsseldorfer Gastro-Szene vor allem in anderem Zusammenhang: Die Den-Restaurants, die er mit aufgebaut hat, sind für ihr bereits mehrfach ausgezeichnetes Sushi bekannt, auch beim Zweigleisig an der Zoobrücke steckt er mit drin. Bei Fave setzt der 30-Jährige im Rahmen japanischer Fusion-Küche jedoch vor allem auf eine andere Karte: Burger. Und die sind keineswegs so, wie man sie kennt. Das fängt beim Brötchen an, „wir haben vier Monate gebraucht, bis es nach unseren Vorstellungen so richtig fluffig ist“, erzählt Yuen. Auch die Saucen basieren auf einer (Geheim-)Rezeptur. Es gibt zwar auch den normalen Hamburger oder Cheeseburger, besonders raffiniert wirken und schmecken aber Salmon- und Yakiniku- (marinierte Rinderscheiben), Trüffel-Beef- und Ahiru-Burger (knusprige Ente). Neben der breiten Burger-Auswahl gibt es auch Bowls und Tapas, Sushi und Sashimi sowie Desserts.

Neben Gerresheim hat Yuen dieses kulinarische Konzept auch bereits an der Weseler Straße im Zooviertel umgesetzt, bald soll mit Standort Nummer drei an der Friedenstraße noch eine richtig große Filiale folgen. „So können wir sicherstellen, dass die Anfahrten nicht zu weit sind und das Essen auch wirklich noch warm ist, wenn es ankommt“, erläutert der findige Gastronom. Gerade Gerresheim habe bisher bei japanischer Küche noch reichlich Luft nach oben gehabt. Yuen ist da jedenfalls sehr pingelig, will, dass alles bis hin zur Verpackung („Das Essen muss atmen, darf nicht matschig sein“) perfekt ist. „Alles soll letztlich einfach sein, aber eben auch so gut wie möglich“, sagt er. Darüber hinaus sind er und sein Team auch ständig mit dem Foodtruck unterwegs, beim Fischmarkt zum Beispiel oder zuletzt beim großen Gastro-Treffen der Rheinischen Post auf dem Gelände der Metro, in Duisburg und Mülheim ist er ebenfalls präsent. Den Foodtruck nutzt er gerne auch als Testballon, um zu erfahren, was gut ankommt. „Und damit kann man gut Leute auf sich aufmerksam machen, sie quasi einfangen, die dann vielleicht später zu Stammkunden werden.“

Ryan Yuen hat seine familiären Wurzeln in Hongkong. Ursprünglich hat der 30-Jährige mal Maschinenbau studiert, irgendwie aber immer schon nebenbei Gastro gemacht. 2019 hat er sich dann zusammen mit einem Partner und dem Den-Restaurant an der Hohenzollernallee selbstständig gemacht, später kam das Den-Home an der Neusser Straße noch hinzu. Die Mutter kommt aus der Immobilienbranche, der Vater ist Innenarchitekt, daher hat er wohl auch das Gespür für edles Ambiente. „Ich fand die Idee schon immer cool, ein eigenes Restaurant zu haben“, sagt Yuen über seine Anfänge. „Wir hatten sieben Tage offen, haben rund um die Uhr gearbeitet, gespart wo wir konnten, haben gespült und selbst sauber gemacht.“ Das mögen harte Lehrjahre gewesen sein, „aber es hat sich ausgezahlt, besser kann man das Geschäft nicht kennenlernen“.

Info favehome.de