Aufstockung um 150 neue Einsatzkräfte „Das Ordnungsamt hat sich professioneller aufgestellt“

Düsseldorf · Das Düsseldorfer Ordnungsamt ist so groß wie nie: 150 Stellen wurden geschaffen, 280 Mitarbeiter neu eingestellt. Dabei geht es nicht nur um Sicherheit und Ordnung in der Stadt, sondern auch um die Erfüllung eines Wahlversprechens.

Die Einsatzkräfte des Ordnungs- und Servicedienstes sind an Karneval unter anderem in der Altstadt unterwegs, um das Glasverbot zu kontrollieren.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Das Ordnungsamt hat personell eine neue Größenordnung erreicht. Um insgesamt 150 Stellen sind der Ordnungsdienst und die Verkehrsüberwachung gewachsen. Der Ordnungs- und Servicedienst hat aktuell 225 Einsatzkräfte und hat sich damit in den vergangenen Jahren mehr als verdoppelt. Bei der Verkehrsüberwachung sind derzeit 162 Stellen besetzt – 20 mehr als noch im Vorjahr. Ziel ist es, die Verkehrsüberwachung auf 190 Einsatzkräfte aufzustocken.

Das zusätzliche Personal habe sich in den vergangenen Jahren in der Arbeit bemerkbar gemacht, sagt Ordnungsdezernent Christian Zaum. Selbst an Wochenenden im Sommer, an denen die meisten Einsätze anfallen, seien alle Beschwerden bearbeitet worden. „Das war vor drei, vier Jahren nicht immer der Fall“, sagt Zaum. Das Amt habe nun auch wieder genug Personal, um an Wochenenden nicht nur in der Altstadt und am Rheinufer unterwegs zu sein, sondern auch in den anderen Stadtteilen, in den Parks und an Seen zum Beispiel.

Verkehrsüberwachung künftig mit Bodycams ausgestattet

Für Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) ist die Verstärkung auch die Erfüllung eines seiner wichtigsten Wahlversprechen: mehr Ordnung und Sicherheit in Düsseldorf. 2020 hatte er angekündigt, die Außendienste des Ordnungsamtes innerhalb seiner Amtszeit – also bis 2025 – um 150 Stellen aufzustocken. Dies ist nun ein Jahr früher gelungen, sagt Keller.

Trotz dieses Zuwachses ist für das Amt noch kein Ende in Sicht. „Wir können uns darauf nicht ausruhen“, sagt Keller. Die Rekrutierung neuer Einsatzkräfte müsse fortlaufen. Denn in den kommenden zehn Jahren werden 63 Prozent der städtischen Mitarbeiter nicht mehr da sein, so die Prognose. Die Gründe: Allen voran der demografische Wandel, die Baby-Boomer gehen in den Ruhestand, aber auch Jobwechsel und Langzeitkranke sind einkalkuliert. „Den Eisberg sehen wir“, sagt Personaldezernent Olaf Wagner. Beim Ordnungsamt sei der Anteil der verschwindenden Mitarbeiter etwas kleiner – das Personal in den Außendiensten sei etwas jünger als der Durchschnitt. Die Prognose geht dennoch von etwa 50 Prozent aus, die das Ordnungsamt in den kommenden Jahren verlassen werden.

Vor welche Herausforderungen das die Stadt stellt, zeigt sich sogar an dem Positivbeispiel Ordnungsamt. Um die 150 zusätzlichen Stellen zu besetzen, mussten knapp 280 neue Einsatzkräfte eingestellt werden, sagt Personaldezernent Wagner. Nur so konnten die Abgänge kompensiert werden.

Aber die Arbeit in den Außendiensten ist offenbar attraktiv für den Nachwuchs. „Seit Beginn unserer Personaloffensive haben sich über 2600 Menschen auf einen Job im Ordnungsamt beworben“, so Wagner. Darunter seien Auszubildende und Quereinsteiger, die bereits in einem anderen Bereich eine abgeschlossene Ausbildung absolviert haben. Vor allem in sozialen Medien und auf Plakaten habe die Stadt für die Stellen geworben. Und dabei auch viel Aufklärungsarbeit über die Arbeit geleistet.

Für das Ordnungsamt bedeutete die Aufstockung auch Wachstum an anderen Stellen. „Das Ordnungsamt hat sich professioneller aufgestellt“, sagt Ordnungsdezernent Christian Zaum. Dazu gehören zusätzliche Räume, neue Ausrüstung, ein Einsatzleitwagen und auch mehr Mitarbeiter im Innendienst. Zudem wurde eine Führungsstelle eingerichtet, die größere Einsätze koordiniert, so wie es auch bei Polizei und Feuerwehr üblich ist.

Künftig sollen die Mitarbeiter der Verkehrsüberwachung außerdem mit Bodycams ausgestattet werden, kündigt Zaum an. Da die Einsatzkräfte – anders als beim Ordnungs- und Servicedienst – allein unterwegs sind, sollen sie so die Möglichkeit bekommen, kritische Situationen auch dokumentieren zu können.