Wasserverschmutzung in Düsseldorf Filter-Anlage gegen Chemikalien im Grundwasser kommt später

Düsseldorf · Mit der Anlage soll durch Chemikalien verunreinigtes Grundwasser gesäubert werden. Die Stoffe könnten krebserregend sein.

(brab) Vor 16 Jahren wurden erstmals im Düsseldorfer Norden perfluorierte Tenside (PFT) im Boden entdeckt. Inzwischen wurde die Gruppe der Stoffe erweitert, sodass nun die Abkürzung PFAS (per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen) gebräuchlich ist. Diese Stoffe stehen seit 2006 im Verdacht, krebserregend zu sein. Sie kommen zum Beispiel im Löschschaum vor, deshalb gibt es die höchsten Verunreinigungen an einem Übungs-Löschbecken der Flughafenfeuerwehr und an der Stelle, wo ein Flugzeug der Atlas Air gebrannt hatte und gelöscht wurde.

Seit 2015 laufen umfangreiche Sanierungsarbeiten, die noch Jahre dauern werden. Dazu wurde auf dem Flughafengelände die erste Anlage für die Grundwassersanierung eingerichtet, zwei weitere Anlagen sind 2016 in Betrieb gegangen. Bis Ende 2021 wurden dort rund 2,1 Millionen Kubikmeter Grundwasser gefördert und mit verschiedenen Filteranlagen gereinigt.

Auch für Kalkum wird seit mehreren Jahren eine Sanierungsanlage an der Oberdorfstraße geplant, mit deren Hilfe der PFAS-Grundwasserstrom aus dem Übungsbecken der Feuerwache Nord des Flughafens gereinigt werden soll. Waldemar Fröhlich von den Grünen in der Bezirksvertretung 5 wollte nun von der Verwaltung erfahren, warum diese Anlage noch immer nicht realisiert wurde und wann mit einer Fertigstellung gerechnet werden kann. Die Verwaltung teilt mit, dass sich die Pläne verzögert hätten, da die Ableitung des gereinigten Wassers von dort aus verschiedensten Gründen nicht umsetzbar sei. Zudem sei das vorgeschlagene Grundstück an der Oberdorfstraße für die Errichtung einer Sanierungsanlage wenig geeignet, da dieses verkehrlich nicht gut angeschlossen sei, was zum Beispiel zu Problemen beim Wechsel der Betriebsmittel führen würde.

„Das verunreinigte Grundwasser soll nunmehr in dem weiterhin erforderlichen Sanierungsbrunnen an der Oberdorfstraße/ Alte Kalkumer Straße gefördert und über Rohrleitungen zu den bestehenden Sanierungseinrichtungen auf dem Flughafengelände geleitet werden“, erklärt die Verwaltung.

Dort werden die bereits betriebenen Sanierungsanlagen erweitert, um die größeren Wassermengen aufbereiten zu können. Die Bauanträge hierzu wurden bereits eingereicht. Die Ausschreibung für die Vergabe der Bauarbeiten ist laut Flughafen in Vorbereitung. Die Verwaltung geht nun davon aus, dass der Betrieb der erweiterten Sanierungsanlage am ehemaligen Feuerlöschübungsbecken 2025 wieder aufgenommen werden kann. Die Kosten trägt weiterhin als Verursacher der Flughafen.

Weitere Infos finden sich online unter www.duesseldorf.de/umweltamt/umwelt-und-verbraucherthemen-von-a-z/.