Neues Programm im Düsseldorfer Apollo Varieté Wenn die Reise im Traumschiff beinahe baden geht

Düsseldorf · Die neue Show „Apollo-Traumschiff – Ab in den Süden“ feierte Premiere. Nikita Boutorine glänzt durch Comedy-Einlagen und hat den Mut, sich selbst auf die Schippe zu nehmen.

Nikita Boutorine ist während der Show mehrmals zu sehen. So präsentiert er sich nicht nur auf der Leiter, sondern kann auch Comedy.

Foto: Apollo Variete

Was erwartet man von einer Reise auf einem Traumschiff? Kostenloses Essen rund um die Uhr? Fünf Kilo mehr auf der Waage am Ende des Urlaubs? Abends an der Reling in den Sonnenuntergang schauen? Und dann? Zum Müdewerden eine Show in einem der Theatersäle des Kreuzfahrtschiffs? Ein bisschen Show im Stil einer Kreuzfahrt bietet das neue Programm des Apollo Varietés. Unter dem Motto „Apollo Traumschiff – Ab in den Süden“ starten die Künstler nicht im Mittelmeer, sondern unter der Rheinkiebrücke eine Reise in den Süden, bei der die Zuschauer in den Urlaubsmodus versetzt werden sollen.

Wenn man Glück hat, wird man auf einer Kreuzfahrt vom Kapitän persönlich begrüßt. Den spielt im neuen Stück Luis Polo Martinez, der einigermaßen gut singen kann. Seine Bandbreite von Liedern der Gipsy Kings (Volare!) über Nessun Dorma bin hin zu „Time to say goodbye“ ist bemerkenswert, doch so richtig Gänsehaut- oder gar Kreuzfahrt-Stimmung kommt da nicht auf – wer hat diese Lieder ausgesucht? Zugegeben, es ist nicht einfach, Artistik, Comedy, Gesang und Ballett in einem Varieté-Programm unter einen Hut zu bekommen, ohne das alles abgehackt oder zerstückelt wirkt. Die Idee, die unterschiedlichen Darbietungen auf einer Kreuzfahrt zu präsentieren ist gut, doch im neuen Programm fehlt der rote Faden, ein Element, das alles verbindet.

Lichtblick: Nikita Boutorine, der während der Show mehrfach auf der Bühne zu sehen ist. Die Nummer auf der frei stehenden Leiter schenken wir uns, richtig gut ist er bei seinen Comedy-Einlagen, bei denen er sich selbst und eigentlich die gesamte Zauberer- und Illusionisten-Garde kräftig auf den Arm nimmt. Bester Spruch des Abends: „Mit so einen Scheiß verdiene ich mein Geld“. Dabei kann Nikita Boutorine jonglieren, und wenn es sein muss mit Äxten und Hämmern. Wahres Können – das zeigt Viktoria Dziuba, die zu Recht als Shooting-Star der Handstand-Akrobatik gilt. Granatengut und witzig: Mikhail und Dmitro, die als Duo Fabulous das Publikum begeistern. Der kleine und schmächtige Ukrainer Dmitro Taratutenko vertraut dem Russen Mikhail Shashkin voll und ganz. Wenige Lichtblicke können einen Abend retten – viel mehr kann man von einer Reise auf einem Traumschiff nicht erwarten.