Stadttour durch Düsseldorf Zum Glamourstadtbummel mit der Freifrau von Kö

Seit 15 Jahren gibt es die Düsseldorf-Tour „Glamourstadtbummel“. Mit der Dragqueen Freifrau von Kö kann hier die Geschichte und die Architektur Düsseldorfs bestaunt werden. Dabei plaudert sie auch ein paar architektonische Besonderheiten der Stadt aus.

Den Stadtbummel mit der Freifrau von Kö gibt es seit 15 Jahren.

Foto: Georg Salzburg (salz)

Zum Start der Tour, am Denkmal des Bergischen Löwen auf der Kö, gibt es zwei Gläser Champagner: „Ganz wichtig, wir müssen noch ein wenig nachschenken, sie müssen ja ein bisschen angetrunken sein.“ Die Freifrau von Kö hat auch ein paar Schokoeier mitgebracht. Denn sie kommt gerade von einer anderen Tour, der „Kaffeefahrt mit Kö&Co“ der Rheinbahn, die vom Konditor Heinemann gesponsert wird. Seit 2011 gibt es die Führung „Glamourstadtbummel mit Freifrau von Kö“. Im Gepäck hat die Freifrau von Kö noch vieles anderes, wie ihren (Plüsch-)Hund und jede Menge Kö-Schilder und Aufkleber. Aber Make-up beteuert sie, auch noch im ganzen Verlauf der Tour, habe sie nicht dabei. „I woke up like this!“, ist ihre Devise, „Ich bin ja nicht geschminkt ich wache ja morgens immer so auf.“

Für was sie aber auf jeden Fall garantiert, sind Lacher und schmunzelnde Gesichter der Tour-Gäste. Die Teilnehmer sind jung und alt, aber alle kommen aus Düsseldorf. Sie haben die Tour im Internet über visitduesseldorf.de gebucht. Privattouren können zwar gebucht werden, aber auch die Freifrau von Kö sagt, dass der „Großstadtbummel“ von einer Vielzahl und Vielfalt der Gäste lebe.

Diese Vielfalt wird auf die Probe gestellt. Schon zum Anfang der Tour erlaubt sich die Freifrau von Kö immer wieder einen Spruch: „Sie sind ja noch so jung, bekommt ihr Freund denn noch Kindergeld?“ Die Gäste lernen viel über den Düsseldorfer Hauptbahnhof und die Entwicklung des Apollo-Theaters.

Auch über die Architektur
wird gesprochen

Mit jedem hervorgezogenen laminierten Bild wird ein neues Stück Geschichte abgehandelt. Aber es wird auch über die Architektur gesprochen und über viele Vorhaben, die gar nicht erst umgesetzt wurden. Früher hieß die Tour noch „Glamourstadtbummel durch die Landesbaugrube“ und die Freifrau von Kö trug einen Bauhelm. Man hätte ihr gesagt, dass sie in zwei Jahren schon wieder damit aufhören könne. Doch sie macht die Veranstaltung schon seit 15 Jahren und: „Das Bauloch ist so groß, dass kannst du nicht einmal mit einer Bauch-weg-Leggings wegkaschieren!“

Auf dem Weg zum Ende der Tour vor dem Hofgarten schließen sich immer wieder Menschen der Gruppe an und laufen mit – fasziniert von der Figur, die sie da vorne sehen. Vor dem Kö-Bogen angelangt, kann sich die Freifrau von Kö nicht verkneifen, auf ein paar architektonische Besonderheiten hinzuweisen. Die Toilette im Kö-Bogen biete einen Blick durch die großen Fenster auf den Teich im Hofgarten. Beachtet wurde aber angeblich nicht, dass man als Passant oder Café-Besucher von unten aus auch einen freien Blick in die Toilette hat.

Die Kö besitzt ihren Namen übrigens aus einem wenig prestigeträchtigen Grund: Als der preußische König, Friedrich Wilhelm IV, die Kastanienallee hinunterlief, wurde er vom revoltierenden Volk mit Pferdeäpfeln beworfen. Um den Ruf der Stadt Düsseldorf wieder herzustellen, wurde die Allee umbenannt in „Königsallee“.

(csr)