Bauen in Düsseldorf Baustellen in Unterbach sorgen für Unmut
Düsseldorf · Die Flachskampstraße ist vollgesperrt, die Straße Am Pfaffenbusch eine Einbahnstraße. Die Stadt hält die Maßnahme für vertretbar.
Baustellen sind ja immer auch irgendwie ein Ärgernis, weil man Umwege fahren muss und Zeit verliert, aber sie sind in der Regel nun mal unvermeidlich – wenn das Baustellenmanagement denn funktioniert, notwendige Umleitungen logisch angelegt und gut ausgeschildert sind. Genau das ist in Unterbach aktuell nicht der Fall – findet zumindest Walther Hensel. Und er lässt nicht locker darin, auf die seiner Meinung nach vorliegenden Missstände hinzuweisen.
Alles begann im Februar, als die Flachskampstraße wegen des Neubaus einer Doppelhaushälfte ab der ersten Einmündung zur Straße Am Heidberg vollständig gesperrt wurde. „Eine halbseitige Sperrung hätte ausgereicht – und wäre auch durchaus möglich gewesen“, sagt Hensel. Offensichtlich wurde die Straße vor allem deswegen voll gesperrt, um Baumaterial zu lagern. Jedenfalls blieb diese nicht die einzige Baustelle mit großen Auswirkungen: Am Pfaffenbusch begann die Netzgesellschaft kurz darauf mit der Verlegung einer neuen Fernwärmeleitung, die Anwohnerstraße wurde aus Richtung Unterbach-Zentrum zur Einbahnstraße. „Alle Anwohner von mehreren betroffenen Erschließungsstraßen werden nun ausschließlich über die Straße Am Heidberg geführt. Diese Verkehrslenkung ist nicht durchdacht und belastet die Straße einseitig“, so Hensel.
Bei guter Koordination wären Lenkungsmaßnahmen möglich
Hätte man diese Maßnahmen zeitlich und inhaltlich koordiniert, wären Lenkungsmaßnahmen kein Problem gewesen. Aber durch die unnötige Vollsperrung der gesamten Flachskampstraße habe das Amt ein Chaos verursacht, erklärt der Unterbacher, der eben genau dort wohnt: Am Heidberg.
Die Stadt habe er versucht, darauf aufmerksam zu machen, doch seine Anrufe seien ins Leere gelaufen. Hensel strengte sogar ein Eilverfahren vor dem Verwaltungsgericht an, um einen Baustopp an der Straße Am Pfaffenbusch zu erreichen und die Situation so zu entzerren. Der Antrag wurde jedoch zu Kosten des Unterbachers abgelehnt. Aber Hensel ließ nicht locker, erreichte über die Bezirksvertretung 8 einen Ortstermin am 19. März mit Politikern und Vertretern des Amtes für Verkehrsmanagements. „Dabei wurden meine geäußerten Bedenken und Kritiken bestätigt“, gibt Hensel das Gespräch vor Ort aus seiner Sicht wieder. Doch: Bis heute hat sich an der Situation nichts geändert.
Für die Sitzung der Bezirksvertretung 8 am 25. April hat die Verwaltung jetzt eine Informationsvorlage präsentiert, in der das Ergebnis des Ortstermins aus Sicht der Stadt etwas anders zusammengefasst wird: „Es konnte keine realistisch umsetzbare Lösung zur Verbesserung der Verkehrssituation gefunden werden. Die Vollsperrung auf der Flachskampstraße wird noch bis zum 3. Mai benötigt. Hierzu wurde ein entsprechender Verlängerungsantrag gestellt.“
Eingeräumt wird jedoch, dass die Anlieger Am Pfaffenbusch zwar durch die Netzgesellschaft über die anstehende Baumaßnahme informiert worden seien, nicht jedoch die Verwaltung und die Bezirksvertretung 8, „warum, das konnte der zuständige Bauleiter der Netzgesellschaft nicht klären“. Außerdem heißt es: Bei jeder Genehmigung finde eine Kollisionsprüfung statt, wobei geprüft werde, ob die Baumaßnahmen zeitgleich stattfinden können. Durch die halbseitige Sperrung können aus Sicht der Verwaltung beide Maßnahmen parallel stattfinden.
Das sieht Walther Hensel natürlich anders. Und er befürchtet noch Schlimmeres: „Nach meiner Einschätzung erfordert die Baustelle an der Flachskampstraße einen Kraneinsatz von mindestens weiteren drei bis vier Monaten.“