Paulsmühle in Düsseldorf-Benrath Bezirksvertretung nimmt Anlauf für Verkehrsentlastung

Düsseldorf · Der Projektentwickler Bonava beginnt in der Paulsmühle in Kürze mit dem Bau der ersten Wohnungen. Damit wird das Quartier weiter verdichtet. Der Bezirksvertretung 9 präsentiert die Verwaltung nun Ideen zur Verkehrslenkung.

Neben dem Dürer-Kolleg sollen auf dem freien Grundstück rund 550 neue Wohnungen entstehen. Ganz rechts sind schon 364 neue Wohnungen entstanden. Für die danebenliegende Eishalle gibt es noch keine Pläne.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Die wohnliche Verdichtung der Paulsmühle nimmt Fahrt auf. Projektentwickler Bonava hat angekündigt, noch im Spätsommer den feierlichen Grundstein für die Bebauung des Grundstücks gegenüber dem Albrecht-Dürer-Berufskolleg legen zu wollen. Im ersten Bauabschnitt sollen 126 der rund 550 geplanten Wohnungen in den sogenannten Paulshöfen gebaut werden. Der Bezug ist ab Ende 2024 geplant.

Direkt nebenan sind vor einigen Jahren im Mühlenquartier bereits durch die Vivawest 364 neue Wohnungen entstanden. Was bislang fehlt ist eine an den Bewohnerzuwachs angepasste Infrastruktur, sowohl in den Bereichen des Verkehrs als auch der Daseinsvorsorge. Das hat die 2017 gegründete Bürgerinitiative „Lebenswerte Paulsmühle“ immer angemahnt - bislang vergebens. Am Wochenende trafen sich deren Mitglieder, um zu überlegen, wie man frühzeitig Wünsche für eine Überbauung des Geländes der ehemaligen Eissporthalle an der Paulsmühlenstraße zu Gehör bringen kann: „Wir wollen dort keine weiteren Wohnungen“, sagt Elke Nowak, die seit Gründung der Initiative dabei ist: „Wir brauchen eine Apotheke und Ärzte im Viertel.“ Mit Bitterkeit haben die Paulsmühler die geplante Zahl an Wohnungen in den Paulshöfen zur Kenntnis genommen und dass dort nun doch keine Ladenlokale geplant sind.

Chance auf Einrichtung von Bürgerpark ist vertan worden

Zudem, sagt Nowak, sei bei den Planungen die Chance vertan worden, einen Bürgerpark für das Viertel anzulegen, direkt gegenüber zum Bürgerhaus und von dort aus öffentlich zugänglich. Beide großen Quartiere, Paulshöfe und Mühlenquartier, seien in sich geschlossene Bebauungen, die die Alteingesessenen außen vor ließen.

Und dazu kommt das verkehrliche Thema, wobei es auch Stimmen aus der Paulsmühle gibt, die sagen, dass der Verkehr durch die Vivawest-Bewohner nicht augenfällig zugenommen habe. Von der Verwaltung 2017 vorgestellte Ideen zur verkehrlichen Entlastung hatten damals für wenig Begeisterungsstürme gesorgt. Denn die Paulsmühle hat eine Art Insellage. Lediglich die Telleringstraße und ihre Verlängerung, die Kleinstraße, führen komplett einmal durch und aus dem Viertel. Alle anderen Straßen sind Teil- und Querverbindungen. Eine Idee zur Entlastung war das Einrichten von neuen Einbahnstraßen, das würde allerdings andere Straßen mit mehr Fahrzeugen belasten. Für zwei Straßenzüge schlägt die Verwaltung das nun für die nächste Sitzung der Bezirksvertretung 9 (23. September) vor und einem damit verbundenen Umbau der Kreuzung Einsiedel-/Rheinstahl-/Schimmelpfennigstraße mit Fußgängerüberwegen. Von dort aus soll der nördliche Teil der Einsiedelstraße von der Paulsmühlenstraße aus nur noch in Richtung des Knotenpunkts befahren werden können. Die Rheinstahlstraße soll als Einbahnstraße in Richtung Balckestraße ausgewiesen werden. Zudem soll die Kreuzung Paulsmühlen-/Einsiedelstraße/Am Wald zu einem Minikreisverkehr umgebaut werden. Geplant ist eine Bauausführung voraussichtlich noch 2022.