Notrufe Düsseldorfer wählen immer öfter die 112: Stadt braucht mehr Rettungswagen
Düsseldorf · Die Zahl der Notrufe ist um 38 Prozent gestiegen. Die Feuerwehr braucht deshalb 22 statt 18 Rettungswagen. Die Gründe für das geänderte Notruf-Verhalten sind unterschiedlich.
Weil die Düsseldorfer immer öfter die Notfallrettung über die Nummer 112 alarmieren, muss die Feuerwehr jetzt ihren Fuhrpark erweitern. 2018 wurde der städtische Rettungsdienst im Vergleich zum Bemessungszeitraum des Rettungsdienstbedarfsplans 2013 um 37,6 Prozent öfter in Anspruch genommen. Und deshalb sind inzwischen auch mehr Rettungswagen erforderlich, konkret: Im Rettungsdienstbedarfsplan für das Jahr 2020 sind 22 rund um die Uhr einsetzbare Rettungswagen vorgesehen, derzeit sind es 18; die Zahl der so genannten Tages-Rettungswagen soll von sieben auf neun steigen. Diese Zahlen legte Feuerwehr-Dezernentin Helga Stulgies am Montag dem Ausschuss für öffentliche Einrichtungen im Rathaus vor.
Der kontinuierliche Anstieg der absoluten Zahlen der Alarmierungen (2015: 76 070; 2016: 83 313; 2018: 90 432) liegt nicht nur am Bevölkerungswachstum in Düsseldorf, denn auch heruntergerechnet auf je 1000 Einwohner ist die „Notarztrate“ von 27,6 auf 30,5 gestiegen. Mögliche Ursachen sind in erster Linie die alternde Gesellschaft mit immer mehr hochbetagten Bürgern, aber auch der Umstand, dass Menschen heute weniger Scheu haben, im Zweifelsfall den Notarzt zu rufen.
Mit der Hitze haben die steigenden Zahlen nichts zu tun
Nichts zu tun haben die steigenden Notfall-Zahlen in Düsseldorf allerdings mit dem Klimawandel. So ist die Zahl der Rettungseinsätze wegen extremer Hitze in den vergangenen Jahren nicht signifikant nach oben gegangen, wie Stulgies auf Anfrage der Linken darlegte. Neben dem Sommer von Juni bis August zählten der März, Oktober und November genauso zu den Monaten mit einem höheren Einsatzaufkommen, betonte die Umweltdezernentin.
Die notärztliche Versorgung ist laut Stulgies freilich auch zukünftig bedarfsdeckend. Deshalb kann die Zahl der Notärzte und die ihrer Fahrzeuge gleich bleiben. Das heißt, in der Woche können im Rettungsdienst der Stadt zehn Notärzte parallel eingesetzt werden. Sieben Notarzteinsatzfahrzeuge sind dabei dauerhaft 24 Stunden und drei zeitabhängig (12 Stunden) besetzt.