Neubauprojekt an der Benrodestraße in Düsseldorf-Benrath Bürgerinformation für Großprojekt Benrather Rochade ist in Planung
Düsseldorf · Bei dem Großprojekt Benrather Rochade ist auch ein Seniorenheim geplant. Dadurch muss der Wohnungsbau-Investor trotz des Handlungskonzeptes Wohnen keine öffentlich geförderten und preisgedämpften Wohnungen bauen.
Wohl noch nie ist ein Projekt so schnell vorangetrieben worden, wie die sogenannte Benrather Rochade: Auf dem Grundstück zwischen Benrodestraße und Marbacher Straße werden für die derzeit an der Hositalstraße beheimateten Schulen Schloß-Gymnasium und Realschule Ersatzbauten erstellt. Hier wird mit Hochdruck an einer Baugenehmigung gearbeitet. Gleich daneben sollen ein Altenheim und ein Wohnquartier mit rund 100 Wohnungen entstehen.
Die Wichtigkeit des Projekts unterstrich Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) bei seinem Besuch in der Sitzung der Bezirksvertretung 9 am vergangenen Freitag: „Es wird das Gesicht des Stadt-Süden verändern.“ Er setzte darauf, dass vor Ort dann auch junge Familien ein neues Zuhause finden. Und auch ein weiteres Seniorenheim wird dringend benötigt, hat die Stadt doch zu wenig Plätze für den Bedarf.
Anwohner befürchten großen Parkdruck durch Neubauten
Die Wünsche der Bezirksvertreter würden derzeit geprüft, sagte Keller. Zwar würden wahrscheinlich nicht alle umgesetzt werden können, er gehe aber davon aus, dass sich gute Kompromisse fänden. So befürchten jetzt Anwohner, dass es in dem Viertel zu einem großen Parkdruck kommen wird.
Auch wenn sich die Politik aus dem Bezirk 9 gut über das Projekt informiert fühlt, gelte das nicht unbedingt für die Bürger. SPD-Vertreter Christoph Laugs mahnte in Richtung Keller an, dass schnellstmöglich eine Bürgerinformation stattfinden müsse. Das ist nun auch in die Wege geleitet. Die BV stimmte in der Sitzung einstimmig der Planung einer Öffentlichkeitsbeteiligung zu. Der Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung soll dazu am 8. Juni die Entscheidung fällen. Wann es diese Veranstaltung geben wird und ob sie digital oder in einem persönlichen Rahmen laufen kann, steht noch nicht fest.
Der beschließende Stadtplanungsausschuss wird sich aber auch noch mit einem weiteren Teilaspekt des Projekts, dessen Realisierung jenseits der 100 Millionen Euro liegen wird, beschäftigen.
Seniorenpflegeeinrichtung vom Roten Kreuz bewirtschaftet
Er soll abweichend vom aktuellen Beschlussstand des Handlungskonzeptes Wohnen (HKW) beschließen, dass die vorgesehene, von der Ratspolitik festgelegte Quotierung von 40 Prozent der geplanten Wohneinheiten im öffentlich geförderten und preisgedämpften Wohnungsbau in Form einer Seniorenpflegeeinrichtung abgegolten wird. Die soll vom Deutschen Roten Kreuz bewirtschaftet werden und rund 100 Senioren einen Platz bieten. Hintergrund ist, dass bei einem Pflegegipfel mit den Wohlfahrtsverbänden 2021 festgestellt wurde, dass in Düsseldorf mehr als 1000 stationäre Heimplätze fehlen.