Neues städtisches Toilettenkonzept Toilettenanlagen für zwei Ausflugsziele
Düsseldorf · Das Toilettenkonzept der Stadt sieht vor, dass am Benrather Schlossufer und in Himmelgeist kostenpflichtige City-Toilettenanlagen gebaut werden sollen. In der Urdenbacher Kämpe setzt die Stadt hingegen auf Gastronomen.
Was hat man als Ausflügler von der schönsten Natur, wenn einen plötzlich die Blase drückt und dann nirgendwo eine öffentliche Toilette zu sehen ist? An vielen schönen oder stark frequentierten Stellen ist das bislang so. Diese Situation will die Verwaltung in den kommenden Jahren nun mit ihrem ehrgeizigen Toilettenkonzept verbessern: Über eine Laufzeit von 15 Jahren summieren sich dabei die Kosten auf rund 52,5 Millionen Euro. Damit sollen bestehende öffentliche Toilettenanlagen saniert und weitere 93 neu gebaut werden.
In der Sitzung des Bauausschusses im März herrschte über das Vorgehen der Verwaltung Einigkeit. Und auch die gestern tagende Bezirksvertretung 9 ist von dem Konzept überzeugt. Schon im Vorfeld habe man die Bezirksvertretungen mit einbezogen, die Ausschreibung und die bisherigen Erfahrungen mit den bereits bestehenden Modulanlagen der Firma Wall habe bei der Planung viel geholfen. Der Vertrag mit dieser Firma läuft 2023 aus, weshalb die Neuausschreibung überhaupt zustande kommt.
Unter den vielen neuen Standorten sind auch zwei im Düsseldorfer Süden, die dringend benötigt werden. Seit Beginn der Corona-Pandemie haben etwa das Benrather Schlossufer und der Himmelgeister Rheinbogen einen enormen Zuwachs an Ausflüglern auch aus dem Umland erfahren. Mit nicht immer schönen Randerscheinungen. Für das Schlossufer und im Haupteingang von Schloss Mickeln plant die Stadt jeweils eine Toilettenanlage.
Wann das umgesetzt wird, dazu kann die Verwaltung derzeit noch nichts sagen: „Für alle Standorte der neuen City-Toiletten sind noch Feinabstimmungen unter anderem baulicher, technischer und bauaufsichtlicher Art zu treffen. Hierzu gehören auch Abstimmungen zu möglichen straßen- und städtebaulichen Planungen.“ Eine Positionierung der City-Toilette am Parkplatz Kölner Weg war aufgrund des Landschaftsschutzgebietes nicht möglich, wie die Verwaltung sagt.
Am Benrather Schlossufer soll ein Platz auch unter Einbeziehung des von der BV 9 schon seit langem gewünschten Umgestaltung der Promenade gefunden werden. Bereits Ende 2019 waren der Politik erste Planungen für eine Umgestaltung vorgestellt worden. Seitdem ist nichts passiert. Das Projekt stockt derzeit, weil der Bergisch-Rheinische-Wasserverband wegen des naturnahen Umbaus der Itter-Mündung dabei mit im Boot ist. „Wir haben von denen seit gut zwei Jahren nichts mehr zu dem Thema gehört“, sagte Bezirksbürgermeister Karl-Heinz Graf (CDU). Er wolle dort nun noch einmal nachhaken.
Auch in Himmelgeist herrscht großer Bedarf an einer öffentlichen Toilettenanlage. An schönen Wochenenden strömen hunderte Sonnenhungrige mit Liegestühlen an den Strand und bleiben über Stunden. Da kann man sich vorstellen, wo die Menschen ihr Geschäft verrichten. Ob diese aber bis zu Schloss Mickeln laufen werden, bleibt abzuwarten.
Zuletzt sei an Ostern wieder die Hölle losgewesen, heißt es in einem Antrag der CDU, mit dem die Verwaltung um Prüfung gebeten wird, ob nicht wie für den Angermunder Badesee auch für Himmelgeist eine Durchfahrtsbeschränkung geschaffen werden kann. Dabei verweist die CDU auf die chipgesteuerte Durchfahrtslösung für das Mannesmannufer, die auch für die Straße Alt Himmelgeist denkbar wäre.
In der ebenfalls überlaufenen Urdenbacher Kämpe setzt die Verwaltung hingegen auf Kooperationen mit ansässigen Gastronomiebetrieben, auch auf dem Wanderparkplatz Piels Loch.