Jetzt ist es offiziell Grüne Clara Gerlach will Oberbürgermeisterin von Düsseldorf werden

Düsseldorf · Die Bürgermeisterin bewirbt sich bei ihren Parteifreunden mit einem Schreiben um die Kandidatur, auch der Vorstand stellt sich hinter die 47-Jährige. Die langjährige Ratsfrau positioniert sich als Kandidatin „mit Kreativität, Umsetzungswillen und Herz“.

Grünen-Bürgermeisterin Clara Gerlach will im nächsten Jahr die neue Oberbürgermeisterin werden.

Foto: Anne Orthen (orth)/Anne Orthen (ort)

Grünen-Politikerin Clara Gerlach will Oberbürgermeisterin von Düsseldorf werden. Mit ihrer Kandidatur für das Amt wurde in politisch interessierten Kreisen seit Monaten fest gerechnet, am Freitag warf die 47-Jährige ihren Hut auch offiziell in den Ring. „Ich habe mir gut überlegt, ob ich eine Kandidatur anstrebe – und mich entschieden: Dafür, dass ich entscheidend gestalten will. Dafür, dass ich mir zutraue, Oberbürgermeisterin zu sein. Dafür, dass ich kandidieren möchte“, erklärt sie in einem Schreiben an ihre Parteifreundinnen und -freunde.

Am 6. November soll Gerlach bei der Mitgliederversammlung der Düsseldorfer Grünen offiziell nominiert werden. „Clara hat bewiesen, dass sie Themen setzen und erfolgreich durchsetzen kann“, schreibt dazu der Grünen-Vorstand, der sie als Kandidatin vorschlägt.

Gerlach, im Hauptberuf Lehrerin, ist ein bekanntes Gesicht in der Düsseldorfer Kommunalpolitik. Seit 20 Jahren sitzt sie für die Grünen im Stadtrat und ist dort besonders als Spezialistin für Kulturpolitik bekannt. Seit 2020 ist sie Bürgermeisterin und damit eine der ehrenamtlichen Vertreterinnen des Stadtoberhauptes, dessen Amt sie im kommenden Jahr gerne übernehmen möchte.

In den vergangenen Jahren habe man erlebt, dass kluge Konzepte und Beschlüsse im Stadtrat nicht ausreichten, schreibt sie in ihrer Bewerbung: „Es kommt darauf an, dass die Rathausspitze die Prioritäten für unsere Stadt und unsere Zukunft richtig setzt. Dafür braucht es nicht nur Professionalität, sondern Kreativität, Umsetzungswillen und Herz.“

Mit der Betonung dieser Eigenschaften setzt sie offensichtlich auf ein Profil, das sie von Amtsinhaber Stephan Keller (CDU) unterscheiden soll, der eher als sachlicher Verwaltungsmensch wahrgenommen wird.

Sie betont zudem ihre Verwurzelung in der Stadt – sie ist gebürtige Düsseldorferin und hat immer hier gelebt – und ihre Kenntnis der lokalen Politik. „Fast mein halbes Leben habe ich dafür gearbeitet, unsere Stadt voranzubringen. Dabei hat mich eine Leidenschaft durchgängig begleitet: das Finden und das Umsetzen von Lösungen.“

Aktuell komme es in Düsseldorf besonders auf grüne Politik an, erklärt sie weiter: „Herausfordernde Zeiten verlangen Zusammenarbeit, Zuhören und Umsetzungskompetenz.“ Als Beispiele für Erfolge nennt sie unter anderem die Schulbauoffensive, den Ausbau der Schulsozialarbeit und die Investitionen in Klimaschutz, Radwege und Nachbarschaftszonen. Es gehe ihr darum, Düsseldorf in eine gute Zukunft zu führen, die den Zusammenhalt stärke und Herausforderungen anpacke.

Die Kommunalwahl findet am 14. September 2025 statt. Amtsinhaber Stephan Keller hat bereits angekündigt, erneut zu kandidieren; für die SPD wird Fabian Zachel ins Rennen gehen. Die FDP will am 2. November ihren Kandidaten aufstellen.