Rundgang an der Yorckstraße Was die neue Volkshochschule in Düsseldorf so modern macht
Düsseldorf · Bis zum Sommer 2025 soll die Volkshochschule an der Yorckstraße neue Räume beziehen. Was das für die Stadt bedeutet.
Düsseldorfs Volkshochschule (VHS) soll 2025 im 21. Jahrhundert ankommen. 90 Räume auf sechs Etagen, rund 4000 Kurse im Jahr, 400 000 Besucher, nachhaltig und klimaschonend: So umriss Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) bei einem Baustellen-Rundgang die wichtigsten Eckdaten für die neue Heimat der Düsseldorfer Erwachsenenbildung, die zurzeit an der Yorckstraße in einem entkernten Bürogebäude entsteht.
Ein ambitioniertes Projekt, das auf 15 500 Quadratmetern auch ein Ort der Begegnung sein will. „Und das soll jenseits einer hochmodernen digitalen Ausstattung auch ganz analog und in Präsenz geschehen, in Cafeterien, auf Dachgärten, in lichtdurchfluteten Treffpunkten auf den unterschiedlichen Etagen“, sagt Simone Bruns, Rektorin der VHS.
Großformatige Animationen gaben den Begleitern am Montag eine Idee von dem, was sich Stadt und Bauherrn ausgedacht haben. Denn die Räume in dem weitgehend entkernten Gebäude, in dem früher die HSBC-Bank ihre Geschäfte abwickelte, sind in diesem Moment vor allem eins: grau in unterschiedlichen Schattierungen. „Zurzeit arbeiten täglich bis zu 50 Handwerker hier, aber in den kommenden Monaten werden es bis zu 200 sein“, sagt Daniel Stuttmann, Projektleiter bei der ABG Real Estate Group, die von der Stadt mit dem Gesamtprojekt betraut wurde.
Investition für Gesamtgebäude beträgt 200 Millionen Euro
Dass die Zeiten für Bauprojekte schwierig sind, wissen er und Ulrich Höller, geschäftsführender Gesellschafter der Gruppe. „Wir haben eine große Immobilienkrise und entweder ist Bauen schwierig oder findet gar nicht statt“, sagt Höller. Dennoch ist er optimistisch, die vereinbarte Übergabe im ersten Quartal 2025 einhalten zu können. Die Eröffnung soll dann wenige Monate später im späten Frühjahr oder im Sommer stattfinden.
Das Investitionsvolumen für das gut 30 Jahre alte Gesamtgebäude, in dem vor HSBC auch einmal die Versicherungsgesellschaft Arag und die Dresdner Bank ansässig waren, beträgt 200 Millionen Euro, wobei es sich um eine „All-in“-Lösung, also ein Komplettpaket handelt.
„Allerdings entspricht das nicht den Ausgaben für die VHS, denn die wird nur etwas mehr als die Hälfte der 30 000 Quadratmeter Bürofläche belegen“, betonen die Bauherrn, die als Vermieter auftreten. Während die Stadt die VHS-Flächen mieten wird, sollen für den Rest andere Nutzer, zum Beispiel Unternehmen oder Kanzleien, gewonnen werden.
„Dieser Yorcks-Campus als neuer VHS-Standort ist ein wegweisendes Projekt für Düsseldorf“, stellte Keller während des Rundgangs fest. Zumal an ihm bislang verstreute Standorte der Erwachsenenbildung unter einem Dach vereint würden.
Dass die neue VHS nicht mehr die gleiche Zentralität wie die jetzige Heimat am Hauptbahnhof haben wird, sieht Kulturdezernentin Miriam Koch nicht als kritischen Punkt. „Die Erreichbarkeit hier in unmittelbarer Nähe zur Hochschule Düsseldorf ist optimal, ebenso die Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln.“