Historische Gebäude in Düsseldorf Gibt der Käufer Schloss Kalkum zurück?
Düsseldorf · Bislang konnten sich die Fachämter und der Investor noch nicht auf ein Konzept für die Schaffung von Parkplätzen einigen. Die werden aber für den Erfolg des Projektes benötigt.
Im Februar 2021 hat die Prinz von Preußen Grundbesitz AG das unter Denkmalschutz stehende Schloss Kalkum gekauft. Die Gesellschaft möchte das historische Gebäude zum Wohngebäude umbauen, hat die Planungen mit den Fachämtern und drei unterschiedlichen Denkmalbehörden abgestimmt. Denn das Grundstück ist ein Bodendenkmal, das Schloss ein Denkmal und der Park ein Gartendenkmal.
Knackpunkt ist vor allen Dingen der Standort für eine Tiefgarage. Dabei konnte bislang keine Einigung mit der Stadt erzielt werden. „Wir haben uns beim Kauf des Schlosses ein Rücktrittsrecht einräumen lassen, denn das Objekt macht für uns nur Sinn, wenn wir es auch entwickeln können. Sollte das nicht der Fall sein, bleibt uns gar nichts anderes übrig, als zurückzutreten“, erklärt Frank Lotz, Mit-Gründer und Vorstandsmitglied der Prinz von Preußen Grundbesitz AG.
Dann würde das Gebäude wieder an das Land zurückgehen. Dieses hatte viele Jahre gebraucht, um einen geeigneten Käufer zu finden. Lotz hofft aber, dass bei einem Treffen mit den beteiligten Ämtern Mitte September doch noch eine Lösung gefunden werden kann. „Wir hoffen, einen Kompromiss zu erzielen, damit wir das Projekt hinbekommen, denn dieses würden wir gerne umsetzen.“
45 Parkplätze muss der Investor für die künftigen Bewohner des Schlosses schaffen, will aber 60 Plätze einrichten, denn die Kalkumer haben immer wieder die Sorge geäußert, dass der Ort von den künftigen Schlossbewohnern zugeparkt werden könnte. Am liebsten würde er eine Tiefgarage im Innenhof bauen. Dort gibt es aber Vorbehalte des Amtes für Bodendenkmalpflege, da sich dort alte Mauerreste aus dem 17. Jahrhundert befinden sollen.
Als Alternative schlug die Prinz von Preußen Gesellschaft vor, die Garage unter dem ehemaligen Reitplatz anzulegen, der zwischen Schloss und Kalkumer Schlossallee liegt. Ein Tor ist bereits als Zufahrt vorhanden. Doch das stößt laut Investor beim Gartenamt auf Widerstand. „Wir müssten dann zwei große Bäume fällen“, so Lotz.
Fest steht, dass sich der ursprüngliche Zeitplan durch das Parkplatzproblem verzögert hat. Der Investor wollte die Bauvoranfrage noch im Frühjahr einreiche, um Mitte nächsten Jahres mit den Umbauarbeiten zu starten. Entstehen sollen rund 30 zum Teil mehrgeschossige Eigentumswohnungen. Die Bauzeit wird mit gut zwei Jahren veranschlagt. Die Sanierungs- und Umbaukosten wurden vor zwei Jahren noch auf 28 Millionen Euro geschätzt. Das dürfte aufgrund der allgemeinen Preissteigerungen inzwischen mehr geworden sein.