Die Klimaneutralität im Blick So sollen Düsseldorfer Schuldächer die Solaroffensive voranbringen

Düsseldorf · Bis 2030 sollen 80 Prozent der Dachflächen mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet sein. Das geht inzwischen auch auf denkmalgeschützten Gebäuden.

Photovoltaikanlagen auf Schuldächern sollen bald Standard werden.

Foto: Jürgen Moll

(jj) Die Schulen in Düsseldorf sollen einen wichtigen Beitrag zur Klimaneutralität leisten. Bis 2035 möchte die Landeshauptstadt dieses Ziel erreichen. Ein ambitionierter Termin. Damit er eingehalten werden kann, geht nun auch die Solaroffensive auf den Schuldächern in die entscheidende Phase.

Aktuell liegt der Anteil der bereits mit Photovoltaik ausgestatteten Dächer bei etwa 12 Prozent, wie ein Experte der Verwaltung im Schulausschuss erläuterte. Bis zum Jahr 2030 soll dieser Anteil auf 80 Prozent des maximal machbaren Solarpotenzials steigen. Läuft alles wie geplant, werden dann 2035 alle geeigneten Dächer an städtischen Schulen mit Solaranlagen ausgestattet sein, so die Prognose. „Damit gehen wir einen entscheidenden Schritt auf dem Weg zur Klimaneutralität und nutzen bereits vorhandene Infrastruktur für eine moderne und nachhaltige Entwicklung“, ordnet Stadtdirektor Burkhard Hintzsche das Großprojekt ein. Erfreulich aus Sicht der Stadt: Teilweise funktioniert der Aufbau von PV-Anlagen inzwischen auch bei denkmalgeschützten Gebäuden, da die Vorschriften entsprechend angepasst wurden. „Neben der Ertüchtigung der Bestandsdächer spielen Solaranlagen auch bei den schulischen Neu- und Erweiterungsbauten eine große Rolle, beispielsweise auf dem Dach der Sporthalle der neuen Realschule Borbecker Straße“, benennt der Schuldezernent ein Beispiel für die Verzahnung von Schulbau- und Solaroffensive. Für das langristig angelegte Projekt wurden insgesamt sieben Umsetzungspakete geschnürt, die nun sukzessive bearbeitet werden. Die Priorisierung erfolgt anhand der verfügbaren Dachfläche und dem damit verbundenen höchsten PV-Installationspotenzial, wobei die größten Dachflächen jeweils zuerst bearbeitet werden. Die Bandbreite reicht von 300 bis 350 Quadratmetern Fläche pro Dach bis zu Flächen mit einer Größe von mehr als 1000 Quadratmetern je Dach. Der Ablauf zur Ermittlung des Potenzials eines Schuldachs umfasst mehrere Schritte von der grundsätzlichen Vorab-Prüfung bis zur Schaffung der technischen Voraussetzungen für eine Einspeisung der Energie ins Netz. Die genauen Kosten für die komplette Umsetzung können die Experten noch nicht benennen. „Möglicherweise werden wir auch Contracting-Modelle mit Vertragspartnern auf den Weg bringen“, hatte Hintzsche bei einem Termin zum Start des neuen Schuljahrs gesagt. Davon, dass sich die Anlagen lohnen, ist der städtische Spitzenbeamte überzeugt. „Ich schätze, dass sich das in etwa 15 Jahren amortisiert haben würde – unterstellt, der Strom würde nur für die Schulen selbst genutzt.“ Könnte der auf den Dächern erzeugte Strom an andere Nutzer geliefert werden, sei dieser Zeitpunkt auch deutlich früher erreichbar.