Übernachtungen in Düsseldorf Hoteliers hoffen auf spontanen Andrang zur Euro 2024

Düsseldorf · Die Fußball-Europameisterschaft im Sommer soll zum Saisonhighlight werden. Bislang ist die Zahl der Buchungen aber hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Die Unternehmen rechnen mit vielen kurzfristigen Anfragen.

Timo Schmitz ist General Manager im Hotel 25hours in Pempelfort. Er rechnet damit, dass viele Fans noch kurzfristig Hotelzimmer buchen.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Düsseldorfs Hoteliers hoffen, dass zur im Juni startenden Fußball-Europameisterschaft die Buchungszahlen noch kurzfristig in die Höhe schnellen. Bisher ist der erwartete Ansturm offenbar vielerorts ausgeblieben. Thomas Kolaric, Geschäftsführer des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) Nordrhein, rechnet damit, dass eher spontan noch viele Fans aus England eine Unterkunft in der Landeshauptstadt buchen werden – obwohl das Team nicht in Düsseldorf spielt.

Im Dezember sei die Nachfrage nach Hotelzimmern zunächst groß gewesen, erklärt Timo Schmitz, Leiter des 25hours-Hotels in Pempelfort. Ende 2023 waren die Gruppen für die Euro ausgelost worden. Seitdem steht fest, dass die Teams aus Österreich, Frankreich, Spanien und Albanien je ein Spiel in der Merkur Spiel-Arena bestreiten werden. Später qualifizierte sich auch die Ukraine für das Turnier und tritt nun im Sommer ebenfalls in der Stadt an.

Insgesamt stagniert derzeit
die Zahl der Buchungen

Zwar habe es beispielsweise auch im März noch die Anfrage einer größeren Sponsoren-Gruppe gegeben, so Schmitz. Insgesamt stagniere die Zahl der Buchungen für den Turnierzeitraum aber derzeit. Der Leiter des knapp 200 Zimmer großen Hotels erklärt sich das unter anderem mit Auswirkungen der Corona-Pandemie: „Viele Gäste gehen lieber auf Nummer sicher und buchen weniger weit im Voraus“, so Schmitz. Zudem stünde Düsseldorf bei der Beherbergung etwa von Sponsoren oder internationalen Delegationen teils in Konkurrenz zu anderen großen Ausrichterstädten wie Berlin, Hamburg oder München.

Besorgt ist der Düsseldorfer über die Lage nicht. Er ist überzeugt, dass kurz vor dem EM-Start die Anfragen noch einmal zunehmen und das Großereignis zu einem Highlight im Jahr werden kann. „In der ersten EM-Woche sind wir auch schon gut ausgelastet und teilweise fast ausgebucht“, sagt er. „Ich freue mich auf viele Sportfans, die mit Begeisterung in die Stadt kommen werden.“

Dass einige Kollegen angesichts der Situation mittlerweile etwas nervös werden, berichtet neben Timo Schmitz auch Hans-Günther Oepen. Er führt das Vier-Sterne-Hotel Stage 47 an der Graf-Adolf-Straße. Auch für ihn gebe es zwar noch keinen Grund zur Unruhe. „Die Zahlen sind aber im Vergleich zu den Erwartungen ernüchternd“, so Oepen. Aus seiner Sicht könne das Buchungsverhalten auch daher rühren, dass Sportfans preissensibler seien als beispielsweise Musikfans. „Bei Auftritten von Taylor Swift oder Coldplay gibt es einen Run auch auf die Hotelzimmer, sobald der Termin steht“, so Oepen.

Auf Nachfrage der Redaktion im Luxushotel Breidenbacher Hof heißt es dagegen: „Die Nachfrage und das Buchungsverhalten während der gesamten Europameisterschaft sind sehr hoch und beschränken sich nicht nur auf die Spieltage in Düsseldorf.“ Dank der kurzen Fahrzeit und der Anbindung zu den Spielorten im Ruhrgebiet seien auch Übernachtungen für die Spiele in Gelsenkirchen und Dortmund stark nachgefragt.

Dass unter anderem noch viele britische Fans Übernachtungen in der Landeshauptstadt buchen werden, erwartet Dehoga-Geschäftsführer Thomas Kolaric. Düsseldorf gilt bei den Sportbegeisterten von der Insel als beliebt. Die englische Nationalmannschaft tritt am 16. Juni in Gelsenkirchen an.

Seit Februar führt der Dehoga Nordrhein anlässlich des Turniers monatliche Umfragen zur Lage in den Hotels durch. „Viele haben erwartet, dass die Buchungsportale explodieren, sobald die Partien feststehen“, so Kolaric. „Das ist nicht passiert.“ Er rechne aber mit einem kurzfristigeren guten Ergebnis.

Derweil sind die Preise für ein Hotelzimmer beispielsweise in der ersten Woche der Europameisterschaft teils mehrere Hundert Euro teurer als in der Vorwoche.