Bauen in Düsseldorf Bürohaus mit Seerosenteich auf dem Dach

Düsseldorf · Der Projektentwickler Codic Development realisiert an der Plockstraße einen Neubau, der komplett klimaneutral funktionieren soll. Neben einer eigenen Gastronomie wird es dort auch eine Eventhalle geben.

Im Inneren des lichtdurchfluteten Bürohauses „5yn3rgy“ an der Plockstraße lässt der Entwickler das Grün üppig sprießen.

Foto: Codic Development/moka-studio

Es gibt ja Bürogebäude, die sind so einladend und arbeitnehmerfreundlich konzipiert, dass einem gar nicht in den Sinn kommt, das angebotene Homeoffice in Anspruch zu nehmen. Ein solches könnte jetzt an der Plockstraße 60 zwischen Medienhafen und Lorettoviertel entstehen – mit Gastronomie im Erdgeschoss, einer Eventhalle, großem Innenhof, Dachgarten mit Seerosenteich, Terrassengarten mit Rückzugsorten und nicht zuletzt ausgestattet mit modernster Technologie. „5yn3rgy“ hat der Entwickler Codic Development, der nicht weit weg am Zollhof sitzt, das geplante Verwaltungsgebäude mit einem ebenso innovativen Namen bedacht. Die Verwaltung greift für den Bauantrag dann doch lieber die konservative Schreibweise „Synergy“ auf. Die Bauaufsicht musste die ein oder andere Befreiung vom Bebauungsplan abnicken, das besondere ökologische Konzept machte dies notwendig.

Jedenfalls soll auf der aktuell abgeräumten Brachfläche ein fünfstöckiges, 23,50 Meter hohes Gebäude entstehen, das „vom ersten Tag an mehr zurückgibt, als es verbraucht“, heißt es vom Projektentwickler. Denn der Neubau soll dank Geothermie, Photovoltaik und Luftspülung komplett klimaneutral betrieben werden. Westlich angrenzend ist ein eingeschossiger Anbau geplant. Im Erdgeschoss soll sich dort die Gastronomie befinden, im Untergeschoss sind eine Tiefgarage und eine Eventhalle geplant. Die Erschließung für Autos erfolgt über die Plockstraße und die östlich angrenzende Planstraße. Eine fußläufige Erschließung ist zudem über den Hemmersbachweg möglich. Die Anlieferung soll über eine Parallelspur mit eigener Ein- und Ausfahrt für fünf Fahrzeuge am Tag ermöglicht werden. Hintergrund ist der Wunsch, den Boulevard zum Hafen soweit wie möglich vom Lieferverkehr freizuhalten, um somit die Nutzungs- und Aufenthaltsqualität und die Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer zu erhöhen.

Das neue Bürohaus soll direkt an einen Boulevard grenzen.

Foto: Codic Development/moka-studio

Teile der Flachdächer werden für Licht und Technik gebraucht

Das „5yn3rgy“ fügt sich zwischen Hafen und dem Lorettoviertel ein.

Foto: Codic Development/moka-studio

Die Ausnahmen von der im Bebauungsplan festgesetzten Begrünung von Flachdächern sind in diesem Fall zulässig, da Teile der Flachdächer für Belichtungszwecke und der technischen Aufbauten benötigt werden. Ferner werden die gemäß Bebauungsplan festgesetzten fehlenden Grünflächen durch Vegetationsbereiche mit intensiver Begrünung und strukturreicher Mischvegetation mit einer Substratüberdeckung von 40 bis 80 Zentimetern sowie einem nachhaltigen Regenwassermanagement mit einem flächendeckenden Rententionssystem ab dem ersten Obergeschoss überkompensiert. „Eine Verschlechterung der bioklimatischen Situation kann hier ausgeschlossen werden, da negative Aufwärmtendenzen in den umgebenden Nutzungen nicht zu erwarten sind“, stellt die Bauaufsicht fest. Zwei Bäume müssen gefällt werden, dafür werden 38 neue gepflanzt.

Leichte Irritationen kamen bei der Präsentation in der Bezirksvertretung 3 wegen der in der Beratungsvorlage genannten Qualitätsvorgabe auf, eine extensive Begrünung müsse mit mindestens acht Zentimetern Vegetation erfolgen. Tillmann Heuter, Design Coordinator bei Codic, konnte diese Bedenken zerstreuen, sei doch tatsächlich eine Substratüberdeckung von 80 bis 120 Zentimetern über der Tiefgaragendecke und 60 bis 80 Zentimetern auf dem Dach vorgesehen. Eine vollständige Barrierefreiheit, auch in der Tiefgarage und auf dem Dach, sei ebenfalls gegeben. Fragen kamen zudem wegen der sogenannten 800 Quadratmeter großen Eventhalle auf, die zunächst nur für Veranstaltungen innerhalb des Gebäudes vorgesehen ist, eine Fremdnutzung sei auf Dauer aber „nicht ausgeschlossen“, so Heuter. Gleiches gelte für die Gastronomie. Codic-Geschäftsführer Guido Knümann betonte in diesem Zusammenhang: „So etwas hebt dann auch die Qualität. Du baust heutzutage kein Bürogebäude mehr mit Schlüssel für nur einen Nutzer, in dem um Punkt 17 Uhr das Licht ausgeht.“ Bis alles realisiert ist, wird noch ein wenig Zeit vergehen, Fertigstellung von „5yn3rgy“ soll bei einer Bauzeit von 36 Monaten im Jahr 2028 sein.