Demonstration am Landtag in Düsseldorf Medizin-Studierende kämpfen für bessere Ausbildung

Düsseldorf · Hunderte Studierende wollen am 19. Juni für bessere Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen demonstrieren. Was sie fordern.

 An der Uniklinik hatten die Studierenden bereits im vergangenen Sommer bei einer Demonstration „Ausbildung statt Ausbeutung“ gefordert.

An der Uniklinik hatten die Studierenden bereits im vergangenen Sommer bei einer Demonstration „Ausbildung statt Ausbeutung“ gefordert.

Foto: Anne Orthen (ort)

(semi) In einem neuen Anlauf machen sich Medizin-Studierende aus Düsseldorf, Köln, Aachen, Bonn, Bochum, Essen und Witten-Herdecke für eine Reform des Medizin-Studiums stark. Am Mittwoch, 19. Juni, werden hunderte Studierende zu einer Demo am Landtag erwartet. Sie kritisieren die aus ihrer Sicht teils prekären Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen im letzten Teil ihrer Ausbildung, im sogenannten Praktischen Jahr (PJ), fordern „Ausbildung statt Ausbeutung“.

Bereits 2023 hatten Düsseldorfer Medizin-Studierende an der Uniklinik demonstriert und so versucht, Öffentlichkeit und Politik auf die Missstände aufmerksam zu machen. „Im Anschluss wurden wir vom Gesundheitsausschuss im Landtag angehört und hatten seitdem Gespräche mit verschiedenen Landes- und Bundespolitiker:innen“, sagen Erik Busse und Ferdinand Breuning von der Fachschaft Medizin. Seitdem habe sich politisch „nichts getan“, kritisieren die beiden Unterstützer der Initiative „Faires PJ“ der Bundesvertretung der Medizin-Studierenden.

Die Studierenden fordern eine Trennung von Krankheits- und Fehltagen, die Einführung strukturierter Ausbildungsprogramme, 30 Tage Lernzeit zwischen PJ-Ende und M3-Prüfung sowie eine Anhebung der Aufwandsentschädigung auf den BAföG-Höchstsatz bundesweit.

Hintergrund: Während des PJ werden den Studierenden 30 Fehltage eingeräumt. Dabei wird nicht unterschieden, ob diese zum Beispiel krank sind. Viele Studierende würden sich deswegen krank auf Station schleppen. Zudem hätten die Studierenden nicht genügend Zeit, um sich auf das dritte Staatsexamen vorzubereiten.

Ziel ist Anpassung der Ärztlichen Approbationsordnung

Auch die Honorierung sorgt für Kritik: So liegt sie oft nur bei 573 Euro im Monat – für eine Vollzeittätigkeit in einer Klinik. Die Studierenden wollen erreichen, dass die Ärztliche Approbationsordnung angepasst wird. An ihr wird seit Jahren gearbeitet. Die neue Version könnte im besten Fall 2027 in Kraft treten.

Die Demonstration der Medizin-Studierenden startet am Mittwoch, 19. Juni, 12 Uhr, am Düsseldorfer Hauptbahnhof und zieht dann zum Landtag. Ab 14 Uhr ist dort eine Abschlusskundgebung geplant. zur der sich auch NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann angekündigt habe.