Gute Stimmung während EM in Düsseldorf Fans aus Frankreich und Österreich feiern in der Altstadt
Düsseldorf · „Österreich gegen Frankreich“ war das erste von fünf Spielen in Düsseldorf. Schon vor dem Anpfiff feierten Menschen in der Stadt.
Das erste in Düsseldorf ausgetragene Spiel der Fußball-Europameisterschaft hat am Montag schon früh nachmittags für eine volle Altstadt gesorgt. Anhänger der österreichischen und der französischen Nationalteams machten mit Fan-Gesängen Stimmung. Später zogen Tausende während zwei getrennt voneinander stattfindender Fan-Walks in Richtung Arena.
Im Vorfeld hatte es aus Sicht der Polizei „keine besonderen Einschätzungen, was das Risiko von rivalisierenden Fan-Gruppen betrifft“ gegeben. Dieser Eindruck bestätigte sich bis Redaktionsschluss. Ein Polizeisprecher sagte am Nachmittag: „Alles ist friedlich.“ Die Fans aus beiden Nationen hätten sich in der Stadt vermischt. Gegen 18 Uhr zogen dann die Österreicher vom Rheinpark aus und die französischen Anhänger vom Aquazoo in Richtung Arena. In der Rheinterrasse war mit der Casa Bleu ein Fan-Hub für die Franzosen eingerichtet gewesen; rund 2500 Fans kamen von dort zum Nordpark.
Vorab hatte die Polizei mit jeweils bis zu 5000 Menschen bei diesen Fan-Walks gerechnet. Für die noch anstehenden Spiele in Düsseldorf ist die Stadt auf deutlich mehr Teilnehmer vorbereitet, als die Verbände angemeldet haben. Bis zu 100 000 Menschen passen etwa in die Pufferzonen im Rheinpark.
Die Stimmung in der Altstadt war am Montagnachmittag friedlich und ausgelassen. Teils posierten Menschen aus Österreich und Frankreich gemeinsam für Fotos. Vor allem die Kneipen entlang der Bolkerstraße waren gut besucht. Bernd Kirisits und Martin Mursch waren etwa gemeinsam mit einer größeren Gruppe aus Oberösterreich nach Düsseldorf gereist. Im Österreich-Trikot und mit einer großen rot-weißen Fahne in der Hand wollten sie am Fan-Walk teilnehmen – und dann im Stadion das Spiel sehen. Dass nicht alle so viel Karten-Glück hatten, zeigte sich ebenfalls in der Altstadt: So liefen noch einige Fans mit Schildern in der Hand über die Straßen, auf denen „I need a ticket“ zu lesen war.
Viele Anhänger in blauen Frankreich-Trikots sangen derweil „Allez les Bleus“. Mounira und Eric waren zum Beispiel gemeinsam aus der nordfranzösischen Stadt Lille angereist. Düsseldorf und die Atmosphäre seien sehr schön, sagte Eric. Er habe schon viele Menschen unterschiedlicher Nationen getroffen. Dem stimmte auch Mounira zu. Ein Problem seien bislang nur die Ansagen in den Bahnhöfen gewesen. „Die sind alle auf Deutsch“, sagte sie. Wegen der Sprachbarriere habe sie beispielsweise erst spät von Gleisänderungen oder Verspätungen erfahren.
Rot-Weiß und Rot-Weiß-Blau waren auch am Düsseldorfer Hauptbahnhof die herausstechenden Farben. Viele Fans waren zu zweit, zu fünft oder in großen Scharen unterwegs. Pendler, Durchreisende und Fußballfans trafen vor Ort aufeinander. Für Letztere standen einige, sogenannte „Welcome Desks“ bereit, an denen Volunteers Fragen nach den richtigen Wegen oder Zügen beantworteten. Auch die Polizei war vor dem Hauptbahnhof vertreten – unter anderem von 10 bis 18 Uhr mit einem Infostand.
Parkplatz am Aquazoo wird voraussichtlich gesperrt
Zu hören waren auch Posaunengeräusche. Kurz darauf sangen mehrere Menschen: „Immer wieder Österreich.“ Ein Lied, bei dem auch Daniel und Stefan mit einstiegen. Sie waren für das Spiel angereist. Mit dem Flieger ging es für sie zunächst nach Frankfurt am Main, von dort dann mit dem ICE nach Düsseldorf. Beide waren sehr euphorisch und freuten sich auf das Spiel.
Die beiden hatten außerdem einen straffen Zeitplan. Sie waren am Montag zur Europameisterschaft in Düsseldorf und wollten bereits am Dienstag auf die Urlaubsinsel Mallorca fliegen, um von dort aus am Freitag dann nach Berlin zum nächsten Österreich-Spiel zu reisen. Die Kombination aus Flug und Hotel sei günstiger gewesen, als nur Zug zu fahren, meinte Stefan. Da es sowohl auf Mallorca, in einer Bar oder im Stadion ziemlich voll und laut sei, hatten sich die beiden etwas überlegt: Walkie Talkies. So wollen sie miteinander kommunizieren. Im Zug habe das bereits gut funktioniert, so Daniel.
Die Franzosen feierten zunächst vor dem Aquazoo und zogen dann ebenfalls in Richtung Stadion. Auch für die noch anstehenden Spiele (siehe Infokasten) sind Fan-Walks in Richtung Stockum geplant. Weil weitere Nationen vom Parkplatz am Aquazoo im Nordpark starten, wird dieser voraussichtlich an den entsprechenden Tagen gesperrt sein. Für einen Besuch im Aquazoo wird die Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln empfohlen. Gäste, die an den Tagen auf einen Behindertenparkplatz vor dem Aquazoo angewiesen sind, können sich telefonisch unter 0211 8996764 und 0211 8996198 oder per E-Mail an aquazoo@duesseldorf.de wenden.