Düsseldorfer Ermittler LKA-Mitarbeiter lassen sich für leukämiekranken Jonas typisieren

Düsseldorf · Menschen zu identifizieren, ist für das LKA Alltag. Doch dieser Fall ist für die Düsseldorfer Ermittler etwas besonderes: Sie suchen einen Stammzellenspender für den fünfjährigen Jonas. Das Kind ist an akuter Leukämie erkrankt. Seine Eltern gehören zur Polizei.

LKA-Chef Ingo Wünsch und Nicola Wenderoth von der DKMS warben dafür, sich typisieren zu lassen.

Foto: Oliver Auster

(oa)Menschen zu identifizieren, ist für das Landeskriminalamt (LKA) Alltag. Doch dieser Fall ist für die Düsseldorfer Ermittler etwas besonderes: Sie suchen einen Stammzellenspender für den fünfjährigen Jonas. Das Kind ist an akuter Leukämie erkrankt. Im Fall des Jungen aus Bochum ist die ganze Blaulichtfamilie involviert. Jonas‘ Eltern arbeiten beide beim Landesamt für Ausbildung, Fortbildung und Personalangelegenheiten (LAFP) der Polizei. Mehrere Dienststellen haben zur Typisierung aufgerufen, so auch das Düsseldorfer LKA – zum ersten Mal überhaupt gab es nun solch eine große Aktion vor Ort. Geworben wurde auch in den benachbarten Ministerien für Schule und Wissenschaft.

LKA-Chef Ingo Wünsch sagte am Rande der Typisierung: „Ich finde solche Aktionen sind wichtig, weil minimaler Aufwand für den Einzelnen große Wirkung für einen Menschen haben kann.“ Wünsch ist selbst schon seit Jahren in der DKMS-Datenbank registriert. Jetzt kommen noch viele seiner Mitarbeiter dazu. Bis Mittwoch hatten sich insgesamt schon mehr als 2200 Menschen bei einer Aktion für Jonas typisieren lassen.

Nicola Wenderoth von der DKMS betonte, dass Typisierungen wichtig sind, „weil jeder an Blutkrebs erkranken kann und viele Blutkrebspatienten immer noch auf den passenden Spender warten.“ Die DKMS-Datei müsse „immer größer werden, um eben jedem Patienten die Chance auf ein zweites Leben zu ermöglichen.“

Beim LKA nutzten viele die Mittagspause, um sich im Erdgeschoss die Wattestäbchen und einen QR-Code abzuholen, mit dem man durch das Prozedere geführt wurde. Jonas‘ Eltern appellieren unterdessen in einer Kampagne der DKMS weiter an jeden, sich registrieren zu lassen – nicht nur wegen ihres eigenen Kindes: „Nur wer sich registrieren lässt, kann auch als Stammzellspender gefunden werden. Bitte helft Jonas und allen Patient:innen, denen es im Moment nicht gut geht und die um ihr Leben bangen.“