Wahl zum Vogel des Jahres 2021 Vogel des Jahres 2021: Düsseldorfer Nabu setzt sich für seltenen Kiebitz ein

Düsseldorf. · Der Ortsverein möchte ihn zum „Vogel des Jahres“ machen, da sein Bestand stark gefährdet ist. Nur noch wenige dieser Tiere leben in der Landeshauptstadt.

Der Kiebitz liebt feuchte Wiesen und Ackerbrachen.

Foto: dpa/Patrick Pleul

Erstmals können die Bürger mitbestimmen, wer der „Vogel des Jahres“ wird. Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) und der Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) haben dafür eine öffentliche Wahl gestartet, an der man sich bis zum 19. März beteiligen kann. Zehn Vögel wurden vorab nominiert. Zur Wahl stehen: Stadttaube, Rotkehlchen, Amsel, Feldlerche, Goldregenpfeifer, Blaumeise, Eisvogel, Haussperling, Kiebitz und Rauchschwalbe. Wer die meisten Stimmen bekommt, wird kurz vor Frühlingsanfang zum „Vogel des Jahres 2021“ gekürt.

Der Nabu Düsseldorf hat sich bereits auf ein Tier festgelegt und möchte erreichen, dass der Kiebitz dann der Sieger wird. Dieser wird immer seltener gesichtet und gehört in NRW zu den 14 seltensten Vogelarten. Sein Bestand ist im Zeitraum von1992 bis 2016 um fast 90 Prozent zurückgegangen, da sein Lebensraum – er bevorzugt feuchte Wiesen, Weiden und Ackerbrachen – immer mehr verloren geht. Bei der Wintervogelzählung in Düsseldorf Anfang Januar, an der sich 1405 Vogelfreunde beteiligten, wurden in 741 Gärten 20 455 Vögel gezählt – darunter war kein einziger Kibitz.

Die letzten beiden im Stadtgebiet von Düsseldorf verbliebenen Brutkolonien siedeln am Hochwasserrückhaltebecken Kalkum und am Flughafen sowie in den intensiv genutzten Gartenbauflächen in Hamm und Volmerswerth. Der Nabu hat angekündigt, diese Standorte in der anstehenden Brutphase besonders schützen zu wollen.

Die Kampagne „Vogel des Jahres“ wird seit 1971 durchgeführt und soll auf die Gefährdung der Tiere und ihrer Lebensräume aufmerksam machen. Bei der Schleiereule, die unter anderem am Rheinbogen in Himmelgeist zu finden ist, hat das genutzt. Gezielte Schutz- und Hilfsmaßnahmen haben den Eulenbestand sich positiv entwickeln lassen, nachdem das Tier 1977 der Vogel des Jahres war. Beim Kiebitz, der schon 1996 nominiert wurde, blieb der positive Effekt aber aus. Abgestimmt wird online auf der Webseite