Convention mit 150.000 Manga-Fans Neuer Rekord für die Dokomi und viel Lob für ein neues Mode-Areal

Düsseldorf · Lea Hromics Augen leuchteten: Da standen sie, die perfekten Schuhe, die auch noch die gleiche Farbe hatten wie ihr Nagellack. Da war es dann auch egal, dass sie ein wenig zu groß waren. „Die musste ich unbedingt haben.

Die Dokomi ist bekannt für Menschen, die sich gerne verkleiden.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Solche Schuhe findet man für den Preis in der Szene selten“, sagte sie glücklich. Eigentlich hatte die als Ganyu verkleidete Frau nach einem Kleid gesucht, war aber in der Second-Hand-J-Fashion-Boutique nicht fündig geworden. Sie und Danny Kamrat freuten sich über den großen Modebereich auf der Dokomi. „Man kann sich die Kleidung zwar online bestellen, aber in Deutschland selber ist es schwer, japanische Streetwear zu bekommen“, sagten sie. Diese Schwierigkeit kennen auch die Organisatoren der Dokomi und hatten daher zum ersten Mal ein eigenes Mode-Areal eingerichtet. Mehr als 80 unterschiedliche Aussteller – von Accessoires bis Kleidung und Stylingprodukte von Indie-Brands und auch namhaften Marken – präsentierten ihre Produkte. Manga, Anime und Cosplay sind offenbar immer beliebter. Im Vorjahr kamen 75 000 Besucher zu dieser Convention, dieses Jahr mit 150 000 Besuchern doppelt so viele, auch wenn die Veranstalter zeitweise mit 170 000 gerechnet hatten.

„Es ist toll, dass die Mode gewachsen ist. Vielen geht es nicht nur um Cosplay, sondern auch um japanische Streetwear“, fand Jonas Torkler. Und diese sei in Deutschland schwer zu bekommen. Trotzdem sei es kein Problem, sich entsprechend zu kleiden. „Was wir machen, nennt sich ‚Dekora‘, das heißt, man kann alles tragen, was man möchte. Das wichtigste Accessoire auf der Convention war wahrscheinlich das Smartphone. In eigens dafür aufgebauten Kulissen konnten die Besucher Social-Media-taugliche Fotos von sich schießen lassen – sei es in einem romantischen Ambiente mit Rosen und Kuchengedeck oder mit japanischem Hintergrund mit Lampions und Paravents. Jessica Schira aus Bielefeld und Meike Trenkel aus Fürth hatten sich für ihre privaten Instagram-Fotos für einen Gotik-Hintergrund entschieden. „Das ist der Stil, den wir bevorzugen. Der passt zu uns“, sagten sie.

Es gab sogar ein
Cosplay-Repair-Café

Ein Elfenohr ohne Spitze oder ein Schwert mit Knick: Hilfe bei derartigen Problemen bot das Cosplay-Repair-Café von GZM Cosplay Management. „46 Paar Schuhe haben wir heute schon repariert und sonst auch im Grunde schon alles, was man reparieren kann“, erzählte Sebastian Hoffbauer. „Wir machen das zum ersten Mal und es läuft super“, sagte er.

Die Besucher der Dokomi mussten eine Menge Zeit mitbringen. Viele hatten sich direkt Tickets für alle drei Tage von Freitag bis Sonntag gekauft. Verteilt auf sechs Hallen präsentierte die Dokomi alles, was die Herzen der Japan-Fans höherschlagen ließ. Zahlreiche Zeichenkünstler ließen sich bei der Arbeit über die Schulter schauen. Lange Schlangen bildeten sich bei den Signierstunden der Stars der Szene. Wer selber aktiv werden wollte, konnte an den unterschiedlichsten Workshops, Minispielen oder beim Karaoke teilnehmen. Gamer tummelten sich einer eigenen Area. Musik- und Tanz-Begeisterte wurden genauso bedacht wie die Fans der Mangas und des Cosplays. Entspannen durften die Besucher sich im Lucky Chocolate Maid Café. Und wer es lieber deftiger mochte, wurde bei dem großen Essensangebot sicherlich fündig.