Ausverkauf in Düsseldorf Mode-Händler Titus schließt Outlet an der Kasernenstraße
Düsseldorf · (now) „Mindestens 50 Prozent auf alles – dieser Shop räumt“: So wirbt Mode-Händler Titus auf pinken Plakaten für seinen Ausverkauf an der Kasernenstraße. In dem Outlet verkauft das Unternehmen seit sieben Jahren Restposten, die in den bundesweit 25 Läden aussortiert wurden.
Doch Ende des Jahres ist Ladenschluss. „Das Geschäft rechnet sich nicht mehr“, sagt Thilo Nawrocki. Der passionierte Skateboarder betreibt in Düsseldorf einen weiteren Titus-Laden am Carlsplatz, der weiter bestehen bleibt.
Der Outlet-Store an der Kasernenstraße ist nur einer von zwei Restposten-Läden des Skater-Ausrüsters Titus in Deutschland. Auf 500 Quadratmetern liegt der Fokus auf Textilien und Schuhen, die vergünstigt angeboten werden – und nun zum Ausverkauf geradezu spottbillig sind. Shirts für zehn Euro, Schuhe von Marken wie Adidas und Vans ab 20 Euro. „Am 31. Januar müssen wir hier raus sein“, sagt Nawrocki.
Vermieter der Immobilie an der Kasernenstraße ist die Werhahn KG, ein Familien-Mischkonzern aus Neuss. Deren Sprecher bestätigt, dass die Suche nach einem Nachfolger läuft. Nawrocki berichtet, dass schon eine Handvoll Makler durch seinen Laden gegangen seien, um Fotos zu machen. Handel, Büro, vielleicht eine Radiologie-Praxis – noch ist offen, was hier als nächstes reinkommt. In jedem Fall muss sich der Nachmieter darauf einstellen, dass Laufkundschaft knapp ist. „Wegen der Baustelle am Carsch-Haus rund um den Heinrich-Heine-Platz laufen hier weniger Leute lang als früher“, sagt Titus-Unternehmer Nawrocki. Weil das Ladenlokal keine Schaufenster hat, sei es umso schwerer, Aufmerksamkeit für Impulskäufe zu bekommen. Zum Start 2016 sei das noch kein Problem gewesen, weil die Miete mit unter fünf Euro pro Quadratmeter günstig war. „Aber es wurde immer mehr.“ Ein Düsseldorfer Makler schätzt, dass die Fläche aktuell um die 8000 bis 9000 Euro Kaltmiete im Monat kostet.
Der Abschnitt der Kasernenstraße zwischen Grabenstraße und Benrather Straße hat aktuell einen hohen Leerstand zu beklagen. An der Hausnummer 25, neben Titus, ist vor Kurzem ein Physiotherapeut ausgezogen. Der Umbau des Geschäftshauses an den Nummern 17 und 19 verzögert sich, auch hier lassen die (schon unterzeichneten) Nachmieter noch auf sich warten. Gegenüber muss das Restaurant Natcha Ende des Jahres schließen, weil die monatliche Miete von 19 000 Euro nicht mehr zu stemmen ist. Nawrocki: „Wir freuen uns, dass wir unseren Laden am Carlsplatz weiterführen können, denn dort gibt es trotz Baustelle weiter genug Laufkundschaft.“