Protestaktionen Mehr als 120 Verstöße bei Corona-Demo in Düsseldorf geahndet

Düsseldorf · 3900 Menschen zogen gegen die Corona-Politik durch die Stadt. Anwohner protestierten erneut.

 Demonstranten am Johannes-Rau-Platz.

Demonstranten am Johannes-Rau-Platz.

Foto: Anne Orthen (orth)/Anne Orthen (ort)

Am Samstagnachmittag sind bei einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen nach Polizeiangaben rund 3900 Menschen durch die Innenstadt gezogen. Vergangene Woche hatte die Polizei noch rund 7500 Teilnehmende gezählt. Obwohl die Einsatzkräfte nach dem Ende des Protestzuges meldeten, dass der Aufzug weitgehend störungsfrei verlief, ahndeten Polizei und Ordnungsamt mehr als 120 Verstöße gegen die Bestimmungen der aktuellen Coronaschutzverordnung, darunter fehlende Masken und das Nichteinhalten von Abständen. Auch schritten die Beamten ein, als innerhalb des Demonstrationszuges Pyrotechnik gezündet wurde. Gegen einen Verdächtigen schrieben die Beamten eine Strafanzeige.

Wie bereits in der Vorwoche versammelten sich entlang des Laufweges der Demonstranten Anwohner und Gegendemonstranten und zeigten den Protestlern die „Rote Karte“. Anwohner am Leo-Statz-Platz berichteten, dass sich am Samstagnachmittag dort mehr Gegen-Protestanten aufgestellt hätten als die Woche davor. Vergangene Woche hatte es für diese Aktion die ersten Aufrufe gegeben. Da es sich aus Sicht der Polizei um „nicht angemeldete Gegenproteste“ handelte, wurden auch hier Anzeigen geschrieben. Das bestätigte auch ein Aktivist, der den Protest am Straßenrand am Leo-Statz-Platz organisiert hatte.

Die Demonstrierenden hatten Transparente dabei mit Aufschriften wie „Pflege mit Herz – aber ohne Impfpflicht“ oder „Keine Impfpflicht“. Viele Teilnehmer trugen grüne Kittel und Haarhauben. Das Spektrum der Teilnehmer der angemeldeten Demonstration war gemischt, auch Familien mit Kindern waren darunter. Die Gegen-Demonstranten konterten etwa mit Hinweisen zu den Impfmöglichkeiten in Düsseldorf.

Während der mehrstündigen Demo gab es spürbare Verkehrsbeeinträchtigungen. Auch der öffentliche Personennahverkehr war betroffen. Die Rheinbahn meldete am späten Samstagnachmittag Verspätungen bis 19.40 Uhr. Auch die unterirdisch fahrenden Bahnen der Wehrhahn-Linie waren betroffen. Ein bislang unbekannter Fahrer missachtete eine polizeiliche Sperrung und fuhr über die Demonstrationsstrecke und einen Radweg. Da sich die Beamten das Kennzeichen notierten, geht die Polizei davon aus, den Fahrer ermitteln zu können.