Urdenbacher Kämpe Zulauf ins Grüne belastet Naturschutzgebiete

Düsseldorf · Plakative Schilder sollen in der Urdenbacher Kämpe für einen besseren Umgang mit der Natur sorgen.

Foto: L/WZ

In den vergangenen Monaten entdeckten viele Menschen die Natur wieder für sich, spazierten mangels Alternativen durch die Stadtparks oder fuhren raus in die Wälder. Leider gehen viele dabei unbedarft mit der Natur um. Am Elbsee in Unterbach wurden bei einer kürzlich durchgeführten Kontrolle des Ordnungsamtes rund 100 Menschen beim Baden erwischt, obwohl selbst das Ufer nicht betreten werden darf. Auch unbewusst gefährden viele mit ihrem Verhalten das Ökosystem der grünen Landstriche. Um unabsichtlichem Fehlverhalten vorzubeugen, stellte die Stadt nun im Naturschutzgebiet Urdenbacher Kämpe 25 neue Informationstafeln auf.

Das neue Schild mit Piktogrammen.

Foto: Stadt Düsseldorf

Statt wie bisher nur an den Haupteingängen, wird man jetzt an jedem Nebeneingang an die Verhaltensregeln erinnert. Die Schilder sind in neuem Design gestaltet. Statt langen Texten sollen jetzt kurze Sätze und plakative Piktogramme auf einen Blick vermitteln, wie man sich in der Natur zu verhalten hat. Denn niemand will die Menschen aus dem Naturschutzgebiet verbannen, wie Lutz Nöthen vom Gartenamt versichert: „Es ist ja eigentlich unsere Aufgabe, die Natur begehbar zu machen.“ Die meisten der Regeln erschließen sich einem ohnehin sofort: Kein Zelten, keine Lagerfeuer, nicht die Tiere füttern. Es gibt aber auch viele scheinbare Kleinigkeiten, die das fragile Ökosystem ins Wanken bringen können. Wer den Weg verlässt, zerstört nicht nur die Pflanzen, sondern verjagt auch Tiere, die sich möglicherweise nicht wieder in die entsprechenden Bereiche trauen und ihren Lebensraum einengen. Wer gar seinen Hund von der Leine lässt, riskiert, dass Wildtiere den Hundegeruch annehmen und von ihrer Gruppe ausgestoßen werden. Im vergangenen Jahr sind sogar zwei Rehe an Herzinfarkten gestorben, als ein Hund ihnen in seinem Jagdtrieb hinterherlief. Die 25 neuen Schilder, die 35 Euro pro Stück kosten, wurden vom Allgemeinen Bürgerverein Urdenbach finanziert. Aufgrund von Budgetkürzungen sieht sich das Gartenamt nämlich nicht in der Lage, ohne Sponsoren in anderen Düsseldorfer Naturschutzzonen die Beschilderung auszubauen.