Düsseldorf verliert an Dynamik
Die Stadt belegt keinen vorderen Platz beim Zukunftsranking — und liegt sogar weit hinter Darmstadt.
Der Sieger als digitale Stadt fängt mit D an im aktuellen Städtetest der Wirtschaftswoche. Düsseldorf? Nein, Darmstadt! Die sind dort längst smarter bei der Müllbeseitigung. Wenn in der Technischen Universität die Eimer voll sind, senden sie ein Signal an die Stadtwerke. Die schicken dann einen Müllwagen.
Vom European Space Operations Center der knapp 160 000-Einwohner-Stadt aus werden Weltraummissionen gesteuert.
97 Prozent der Darmstädter haben bereits Zugang zum Breitbandinternet. Düsseldorf, das sich gerne als digitale Stadt sieht, belegt in dem Zukunftsranking — unverändert zum Vorjahr — Platz 23, während beispielsweise Köln immerhin von 16 auf Platz 15 vorrückte.
Der Index zum Thema Digitales setzt sich aus 13 Einzelindikatoren zusammen, von Abi-Note über Breitbandversorgung, Patentanmeldungen bis zur Anzahl von Künstlern in der Stadt. Es ist noch gar nicht lange her, da schwelgten Düsseldorfs städtische Werbestrategen voller Selbstlob im „cosmorheinischen Flair“ und der „Expressivität und Dynamik“ ihrer Stadt. Doch ein neutralerer Blick über den Tellerrand der NRW-Metropole zeigt, dass die Konkurrenz im Lande nicht schläft, sondern ihre Sinne und Marktinstrumente schärft.
Im Dynamik-Ranking fiel Düsseldorf gegenüber dem Vorjahr drei Plätze zurück auf Platz 30.
Ausschlaggebend dafür sind 40 Einzelindikatoren, die in einem Fünfjahresrhythmus erhoben werden, unter anderem berechnet aus dem Arbeits- und Immobilienmarkt und nicht zu vergessen der Lebensqualität. Hier verwies übrigens Ingolstadt den Spitzenreiter München auf Platz 2. Aufsteiger Köln kletterte 14 Plätze höher auf Rang 19.
Aus insgesamt 52 Einzelindikatoren errechneten die Städtetester ihr Niveauranking 2017 der 70 größten kreisfreien Städte im Lande. Da steht München wie seit Jahren unverändert auf Platz 1. Düsseldorf folgt an 15. Stelle (Vorjahr: 16).
Ziel des Zukunftsranking ist es, aufzuzeigen, welche Stadt das beste Potenzial für den Aufbruch in die digitale Zukunft hat.