Ausstand in Düsseldorf Neuer Streik bei Rheinbahn angekündigt

Düsseldorf · 1500 Beschäftigte aus der Abfallwirtschaft waren bei der Verdi-Kundgebung. Nächste Woche wird erneut die Rheinbahn bestreikt. Altstadt-Wirte lagern Müll im Keller.

Landesfachbereichsleiterin Ver- und Entsorgung bei ver.di Dagmar Paasch sprach bei der Streikkundgebung vor der Awista-Zentrale.

Foto: Uwe-Jens Ruhnau

(zeit) Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat am Freitag weitere Arbeitsniederlegungen angekündigt. Nächsten Donnerstag, 16. März, wird die Rheinbahn erneut bestreikt. Von Montag bis Mittwoch kommender Woche außerdem die LVR-Klinik in Düsseldorf. Am Freitagmorgen versammelten sich etwa 1500 Beschäftigte aus der Abfallwirtschaft bei einer Streikkundgebung vor der Awista-Zentrale. Neben den Düsseldorfer Teilnehmenden waren auch Kollegen aus Wuppertal, Solingen und Remscheid angereist. Die Kundgebung fand im Rahmen eines Warnstreiks von Verdi statt, der eine Reaktion auf die Tarifverhandlungen im Öffentlichen Dienst ist. Die Mülltonnen blieben und bleiben in dieser Woche von Mittwoch bis Samstag auch in Düsseldorf stehen. Auf der Kundgebung war die Stimmung trotz zunächst feuchten Wetters sehr kämpferisch. Bei den verschiedenen Redebeiträgen klatschten, jubelten und pfiffen die Streikenden. Eine der Rednerinnen war Dagmar Paasch, Landesfachbereichsleiterin Ver- und Entsorgung bei Verdi.

„Kennt ihr das nicht alle: dass am Ende des Geldes noch so viel Monat übrig ist?“, fragte sie die Streikenden rhetorisch. Sie erhielt die gewünschte Reaktion: Rufe, Pfiffe. Verdi fordert für die Beschäftigten des Öffentlichen Dienstes 10,5 Prozent mehr Gehalt, aber wenigsten 500 Euro monatlich. Auszubildende sollen zudem mindestens 200 Euro mehr verdienen und nach der Ausbildung unbefristet übernommen werden. Das bisherige Angebot der Arbeitgeber sei, so die Gewerkschafterin, „respektlos und eine Entwertung der Arbeit im Öffentlichen Dienst.“

Die Arbeitgeber hatten den Beschäftigten ein Gehaltsplus von drei Prozent ab Oktober und weitere zwei Prozent ab Juni kommenden Jahres angeboten. Außerdem eine Inflationsausgleichsprämie von insgesamt 2500 Euro. Für die Arbeiter sei die dreiprozentige Erhöhung gerade einmal ein monatliches Plus von 45 bis 60 Euro netto, rechnete der Gewerkschaftssekretär im Fachbereich Ver- und Entsorgung Henning Brust zusammen. „Damit wird die Preissteigerung nicht mal ansatzweise aufgefangen“, sagte er. Manche Beschäftigte berichteten, durch gestiegene Heiz-, Strom und Lebensmittelkosten hätten sie monatlich zusätzliche Ausgaben von 250 Euro.

Von der Redebühne aus drohte Dagmar Paasch den Arbeitgebern: Wenn bei der nächsten Verhandlungsrunde Ende März „nicht ordentlich was bei rauskommt, dann kommen wir wieder.“ Der Arbeitskampf werde dann noch stärker und entschlossener fortgesetzt.