Düsseldorfer bejubeln WM-Traumstart

Zahlreiche Fans fieberten am Rhein und in der Altstadt beim 4:0-Auftaktsieg der deutschen Elf mit.

Foto: Melanie Zanin

Düsseldorf. In den ersten Spielminuten ist die Stimmung noch verhalten, die Nervosität spürbar, schließlich ist diese WM bisher ja bekannt für denkwürdige Favoritenstürze. Die überraschenden Pleiten von Spanien und Uruguay im Kopf machten sich viele Fußballfans trotz des mäßigen Wetters gestern Nachmittag auf in die Innenstadt, um die deutsche Nationalmannschaft bei ihrer WM-Premiere gegen Portugal anzufeuern.

Foto: Melanie Zanin

Als Thomas Müller die deutsche Elf per Foulelfmeter in der zwölften Spielminute dann in Führung schießt, verfliegt die anfängliche Skepsis aber rasend schnell. In der Altstadt und am Rheinufer kennt der Jubel kein Halten mehr, das bleibt auch so bis zum Abpfiff.

Fanmeile Düsseldorf: 4:0-Torparty gegen Portugal, so fieberten die Fans
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Fanmeile Düsseldorf: 4:0-Torparty gegen Portugal, so fieberten die Fans

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Und darüber hinaus: Nach dem glanzvollen 4:0 Kantersieg der deutschen Elf darf der obligatorische Autokorso mit ausgiebigem Hupkonzert durch die Innenstadt natürlich nicht fehlen, auch wenn die Zahl der Autos recht überschaubar bleibt.

Mittendrin im Fußball-Getümmel verfolgt Studentin Franziska Müllers vor dem Mississippi auf der Bolkerstraße die Partie. „Ich gucke zum ersten Mal hier in der Altstadt, bin erst vor einem Jahr hergezogen. Die Stimmung ist echt überragend.“ Damit auch ihre Familie im heimischen Straeden am Niederrhein etwas davon mitbekommt, schießt sie eifrig Handyfotos von sich und ihren Freundinnen. „Auf dem Dorf geht das ja schließlich alles eine Nummer kleiner zu.“

Auch für Alice und Matthew Smith war am Montag Abend Public Viewing-Premiere in Düsseldorf. Das Pärchen aus Boston reist gerade durch Deutschland. „Die Atmosphäre ist wirklich toll. Auch wenn uns jetzt schon etwas bange ist vor dem Spiel gegen die deutsche Elf“, meint Matthew Smith.

„Wir fliegen am Wochenende zurück und schauen das Spiel der USA gegen Deutschland dann daheim vor dem Fernseher. Da ist es gemütlicher, aber leider nicht so stimmungsvoll wie hier.“ Dirk Brauer verfolgt mit seinen Kumpels schon seit 2006 fast jedes Spiel am Rheinufer, „und die Tradition führen wir dieses Jahr natürlich fort. Hier geht einfach gut die Post ab.“

Als der Ton kurz vor der Halbzeit für zwei Minuten ausfällt, überbrücken die Fans die Panne mit frenetischen Jubelgesängen. „Wahrscheinlich hat die ARD nicht genug Geld bezahlt. Ihr müsst nur laut genug singen, dann hören wir auch wieder was“, feuert der DJ an den Kasematten die euphorischen Fans an.

Besonders hier am Rheinufer knubbeln sich die Besucher, bereits eine halbe Stunde vor Anpfiff sind alle begehrten Plätze mit guter Sicht auf die Großleinwände belegt.

Auch auf der Bolkerstraße fiebern zahlreiche Fans mit. Insgesamt scheinen aber nicht ganz so viele Besucher in die Altstadt gekommen zu sein wie bei vielen anderen Spielen vergangener Turniere — was am Termin und dem stark bewölkten Himmel gelegen haben mag. Nach der Glanzleistung der deutschen Elf dürfte es am Samstagabend, wenn um 22 Uhr die nächste Partie gegen Ghana angepfiffen wird, aber mit Sicherheit noch sehr viel voller werden.