Düsseldorfer feiern sechs Jahre Städtepartnerschaft mit Palermo Düsseldorf feiert seine Partnerschaft mit Palermo am Barbarossaplatz
Düsseldorf · Bei Sonnenschein, sizilianischen Spezialitäten und viel Musik wurde die Städtepartnerschaft mit Palermo gefeiert.
Es heißt, man soll Feste feiern, wie sie fallen,und wenn eine Pandemie das verhindert, holt man die große Sause einfach nach. So hielt es auch das Büro für Internationale und Europäische Angelegenheiten als Veranstalter des Palermo-Festes am Samstagnachmittag auf dem Barbarossaplatz.
Sechs Jahre erfolgreiche Städtepartnerschaft von Düsseldorf und Palermo wollten gefeiert werden. Und pünktlich zur Eröffnung des Palermo-Festes durch Oberbürgermeister Stephan Keller und dem italienischen Generalkonsul Luis Cavalieri lugte die Sonne zwischen den Wolken hervor. Leichte Jazzklänge des „Reiner Witzel/Haus/Van Endert Trios“ wehten über den Platz und lockten zahlreiche Besucher an.
Die konnten sich durch sizilianische Spezialitäten probieren, darunter verschiedene Pasta- und Pesto-Varianten, süditalienische Weine, Liköre, Gebäck und Gelati. „So stelle ich mir ,La Dolce Vita‘ vor“, schwärmte Sebastiano Battisti, der selbst italienische Wurzeln hat, aber in Erkrath aufgewachsen ist. Er war mit seiner Frau in Oberkassel, den beiden „Italien-Fans“ hat besonders Sizilien angetan. „Wir sind früher mit unserer Clique oft mit einem alten VW-Bus runtergefahren“, erzählen sie. Damals hätten sie noch studiert und „die Trips in den Süden gehörten einfach dazu“.
Auf der Bühne stimmte derweil das Jazz-Trio den Gershwin-Klassiker „Summertime“ an, bevor Beatrice Santini, Dozentin an der Musikhochschule, das Mikro übernahm, die sich nichts weniger als einen Schnell-Sprachkurs vorgenommen hatte. Das Publikum erfuhr von ihr, dass es im Italienischen zum Beispiel keinen Unterschied in der Begrüßung am Morgen und tagsüber gibt. „Wir sagen immer buongiorno. Nur abends heißt es bonasera – guten Abend.“ Dabei rollte sie immer wieder das R, wie es nur Muttersprachler wirklich können. Dann sei da noch das gern gebrauchte „Ciao“, das sowohl „Hallo“ als auch „Tschüss“ bedeuten kann.
„Aber nur unter Freunden und Bekannten“, warnte sie. „Ciao Dottore, wenn sie zum Arzt gehen, wäre eher unpassend.“ Dann stimmte Santini den Gassenhauer „Azzurro“ an und bewies danach, dass sie auch bei den italienischen Opern sattelfest ist.
Neben der Bühne hatten Schüler des Wim-Wenders-Gymnasiums eine Tombola organisiert. An ihrer Schule ist Italienisch fester Bestandteil des Unterrichtsangebots und die Beziehung zu Palermo eng. Deshalb sollen die Einnahmen aus der Verlosung Vorhaben der Schülerschaft zugutekommen, diese Freundschaft zur italienischen Metropole noch zu vertiefen.
Wie wichtig Städtepartnerschaften für beide Seiten sein können, beweisen die zahlreichen Projekte und Besuche, die sich aus der Zusammenarbeit von Düsseldorf und Palermo in den letzten sechs Jahren ergeben haben und für die Zukunft geplant sind. Am Samstag waren über diese Verbindung die Musikerinnen Giulia Mei und Sara Romano extra aus Palermo angereist.
Denn neben den Themen Migration und Geschlechtergleichstellung nimmt der Austausch von Kunst und Kultur einen wichtigen Raum ein. „Sie waren und sind die Brücke zwischen den beiden Städten“, resümierte Michael Kortländer, Vorstand des Vereins „Düsseldorf – Palermo“, der gemeinsam mit Gastronom Guiseppe Saitta und dem ehemaligen Oberbürgermeister Thomas Geisel die Idee zur Städtepartnerschaft hatte.