Düsseldorfer Rapper Farid Bang landet auf dem Index

Farid Bang wird in der Szene gefeiert. Die Kritik an seinen Texten freut den Rapper sogar.

Düsseldorf. Auf der Internet-Video-Plattform Youtube, wo heute viele Karrieren junger Musiker beginnen, werden seine Videos millionenfach angeklickt. Auf der Musikplattform „iTunes“ landete sein am vergangenen Freitag veröffentlichtes Album „Der letzte Tag deines Lebens“ sofort auf Platz vier der deutschen Album-Charts.

Der Düsseldorfer Rapper Farid El Abdellaoui alias Farid Bang polarisiert und ist in der Deutsch-Rap-Szene oben angekommen. Ausgerechnet jetzt landeten vier Songs seiner letzten Platte „Banger leben kürzer“ auf dem Index.

Über Frauen heißt es dort: „Ey, ihr sollt kochen und bügeln, trocknen und spülen“. Über den neuen Freund seiner Ex rappt er: „Die Kohle, das Koka, ich greif in seine Tasche, danach in meine Jacke und ziehe meine Waffe“.

Diese beiden Passagen gehören jedoch zu den harmloseren. Nach der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien haben diese Texte eine verrohende Wirkung, sind menschenverachtend und frauenfeindlich. „Besonders problematisch ist hierbei die Willkür und Rücksichtslosigkeit der geschilderten Gewalt“, heißt es in der offiziellen Begründung.

Farid Bang, der in Derendorf aufgewachsen ist und den Stadtteil in seinen Liedern als Ghetto stilisiert, freut sich sogar darüber: „Das zeigt nur, dass das Album sehr erfolgreich war. Andernfalls wäre die Prüfstelle sicher nicht darauf aufmerksam geworden“, so Bang in einer Pressemitteilung.

Volljährige Fans könnten das Album, das in der zweiten Woche auf Platz elf der Charts lag, schließlich weiterhin kaufen. Zu den konkreten Vorwürfen äußerte sich Bang jedoch nicht.

Der Index als Garant für mehr Erfolg? In der Tat kann eine Indizierung die Karriere junger Rapper ankurbeln — siehe Sido und Bushido, die heute Musik für millionen Fans machen. Letzterer bekam trotz Protesten sogar einen Bambi für Integration.

Auch auf seinem neuen Album spart Farid Bang nicht mit Kraftausdrücken. Immerhin kommen die Frauen etwas besser weg. Fast reumütig heißt es in „Keine Träne“: „Ich bereu es Mädchen! Nein, ich bin nicht treu gewesen.“