Düsseldorfer Altstadt Dominikaner beenden Jubiläumswoche mit Festhochamt in St. Andreas
Düsseldorf · Weihbischof Rolf Steinhäuser zelebrierte die Messe und hob die bedeutende Balance zwischen Seelsorge und Sozialhilfe bei den Dominikanern hervor.
Dicht gedrängt saßen die Menschen in St. Andreas, auch die Logen waren gut gefüllt. Anders als sonst zelebrierte diesmal nicht Pater Elias Füllenbach die Messe, sondern der Kölner Weihbischof Rolf Steinhäuser. Der Anlass war schließlich kein gewöhnlicher: Mit dem Hochamt ging am Sonntag, 10. Juli, die Festwoche zu Ende, mit welcher die Dominikaner ihr 50-jähriges Altstadt-Jubiläum sowie 400 Jahre Grundsteinlegung für die Kirche gefeiert haben.
Trotz des feierlichen Umstandes – ausblenden konnte Steinhäuser die Schatten der Kirchenkrise nicht. „Wir müssen die Spannung aushalten, zwischen unserer Kirchensehnsucht und der durch die Medien vermittelten Kirchenwahrheit.“
Der Landeshauptstadt sei er immer noch eng verbunden, schließlich war er viele Jahre als Pfarrer in St. Lambertus wie auch als Stadtdechant tätig. „Es ist für mich keine Strafe, jetzt in Köln zu leben und zu arbeiten. Aber heute wieder in der Altstadt zu sein, freut mich sehr.”
Gerade die Dominikaner seien – ähnlich wie die Franziskaner – damals wie heute wichtige Stützen des katholischen Lebens in Düsseldorf. In seiner Predigt beschrieb er sie als Sinnbild der Balance zwischen religiöser Seelsorge und karitativer Sozialhilfe, welche die Kirche bei ihren Aufgaben in der heutigen Stadtgesellschaft wahrnehmen müsse. „Daher wünsche ich mir, dass die Dominikaner auch die kommenden 50 Jahre noch in Düsseldorf wirken“, sagte er und kündigte baldige Gespräche über eine Neugestaltung des sanierungsbedürftigen Klosters an.
Zahlreiche Menschen hatten sich im Anschluss an das Hochamt auf der Straße zwischen Kirche und Konvent eingefunden, um mit einem Schumacher-Alt mit den Predigerbrüder anzustoßen. So auch das Ehepaar Krahe aus Golzheim. „Für gewöhnlich gehen wir in die Herz-Jesu-Kirche nach Derendorf“, sagt Walburga Krahe. Doch nicht ohne Grund gilt die ehemalige Hof- und Jesuitenkirche St. Andreas als Besuchermagnet für Gläubige über die Pfarrgrenzen hinaus. „Das Jubiläum wollten wir uns deshalb nicht nehmen lassen. Es war einmalig, sehr berührend“, sagt Franz Krahe. Besonders die musikalische Untermalung der Bläserensembles „Concert Brass“ hoben viele Besucher hervor.
Konfessions- und parteiübergreifend hatten sich auch politische Persönlichkeiten zum Straßenfest eingefunden. So waren neben den ehemaligen und jetzigen Oberbürgermeistern Thomas Geisel (SPD) und Stephan Keller (CDU) auch die Bürgermeisterin Klaudia Zepuntke (SPD) und ihr Amtskollege Josef Hinkel (CDU) zu Gast. Kurzfristig konnte Regierungspräsidentin Birgitta Radermacher den Feierlichkeiten krankheitsbedingt nicht beiwohnen. Dafür hatten die Dominikaner einige Mitbrüder eingeladen, die mittlerweile in anderen Konventen leben. Pater Johannes Schäffler weilte drei Jahre in der Andreasstraße, ehe er 2017 als Socius zum Dominikaner-Provinzial Peter Kreutzwald nach Köln wechselte. An die Arbeit in der „sehr lebendigen Gemeinde“ erinnere er sich gerne zurück, an die obligatorisch geschlossenen Fenster und Ohrenstöpsel zum Schlaf eher weniger. Dagegen sei das Kloster in der Kölner Neustadt „eine Oase der Ruhe.“