Feuerwehrfest in Düsseldorf Mit der Feuerwehr geht es hoch hinaus
Düsseldorf · Mit einem großen Fest und vielen Mitmachaktionen am Rheinufer hat die Berufsfeuerwehr ihr 150-jähriges Bestehen gefeiert.
Jannick ist stolz. Bekleidet mit einer echten Feuerwehr-Uniformjacke, die bei ihm bis auf den Boden reicht, hat der Sechsjährige eine brennende Tonne gelöscht. Dass in Wirklichkeit die Wehrmänner das Gas für den simulierten Brand abgedreht haben, dürften nur einige der erwachsenen Besucher des großen Feuerwehrfestes bemerkt haben.
Dieses wurde am Sonntag zum 150. Jubiläum der Düsseldorfer Berufsfeuerwehr am Unteren Rheinwerft gefeiert. Zwischen den Kasematten und den Apollowiesen gaben alle Feuer- und Rettungswachen einen Einblick in das Alltagsgeschehen einer Großstadtfeuerwehr. Präsentiert wurde unter anderem, wie vielfältig die Aufgaben sind und welchen Herausforderungen die Feuerwehrleute gewachsen sein müssen. Dabei hatten sich die Rettungskräfte viele kreative Angebote einfallen lassen, damit die Besucher jeden Alters selber tätig werden konnten.
Wer wollte, konnte zum Beispiel beim Wettsägen an einem Baumstamm oder bei der Rettung eines 75 Kilogramm schweren Dummys seine körperliche Fitness testen. „Solch eine schwere Puppe innerhalb von einer Minute über 66 Meter zu ziehen, gehört zu den Übungen beim Einstellungstest“, erklärt Kevin Meyer von der Gerresheimer Wache. Zudem bestand die Möglichkeit, unter echten Bedingungen an einem Notruftraining teilzunehmen und mit Hilfe einer Puppe zu testen, wie fit man in der Ersten Hilfe und in der Herzdruckmassage ist.
Oldtimer-Fahrzeuge der Feuerwehr als Fotomotiv
„Wir könnten fünf Drehleiterwagen einsetzen, Warteschlangen würde es dennoch geben“, erklärten die Einsatzkräfte am beliebtesten Aktionspunkt, an dem sich die Gäste in 23 Meter Höhe hieven lassen konnten. Aber nicht nur dort, sondern an fast allen anderen Stationen mussten die Besucher Geduld mitbringen. „Aber das Warten lohnt sich alle Male“, sagt Mutter Alexandra Mousa. Und wurde zudem nicht nur mit einem einmaligen Erlebnis, sondern auch manchmal mit einem kleinen Präsent belohnt. So kauten die Geschwister Jonas (9) und Pauline (8) vergnügt an langen Weingummischlangen herum, die sie bei der Reptilienrettung der Feuerwehr mit langen Metallhaken geschickt aus einem Aquarium geangelt hatten.
Die Taucher der Feuerwehr zeigten in einem großen Wassertank, wie sie zum Beispiel unter Wasser sägen oder Personen retten. „Das interessiert viele Besucher, aber auch besonders Hobbytaucher, die sich über unsere Ausrüstung informieren wollen“, sagt Thomas Zender, Leiter der Lehrtaucher.
Beliebtes Fotomotiv waren spektakuläre Einsatzfahrzeuge, wie ein Löschfahrzeug und ein Kranwagen, an dem ein Auto in luftiger Höhe über der Rheinuferpromenade baumelte. Aber auch die Oldtimer-Feuerwehrfahrzeuge aus den 1960er-Jahren, zu deren Ausstattung noch Holzleitern gehörten und auf denen die Kinder herumklettern durften. „Ich glaube, ich stecke hier noch einige Zeit fest“, erklärte Vater Tobias Klein. Denn Tochter Lilli (3) saß bereits seit 30 Minuten völlig in sich versunken auf einem alten Spritzenwagen mit einem Schlauch in der Hand und war nicht dazu zu bewegen, weitere Attraktionen wie eine Hüpfburg im Feuerwachen-Design zu besuchen.
„Mir hat die Vorführung der Höhenretter sehr gut gefallen, die gezeigt haben, wie ein verunglückter Bauarbeiter von einem Gerüst gerettet werden kann“, sagt der elfjährige Paul Matzke, der mit seinen Eltern extra aus Mettmann zum Feuerwehrfest kam. Feuerwehrmann will er aber nicht werden. „Ich werde Polizist!“