Düsseldorf Ehemaliger Bus als Lern-, Spiel- und Rückzugs-Ort

Architektur-Studenten haben aus einem alten Rheinbahn-Bus einen mobilen Lernort für Flüchtlinge geschaffen.

Foto: Judith Michaelis

Düsseldorf. An der Flüchtlingsunterkunft Borbecker Straße 25 wurde die Eröffnung eines mobilen Lernortes gefeiert. Studenten der Peter Behrens School of Arts der Hochschule haben einen ehemaligen Linienbus der Rheinbahn zu einem Spiel- und Aufenthaltsraum umgebaut. Es wird gepuzzelt, Kiddies schauen sich Bilderbücher an, während im hinteren Teil die Lego-Baumeister loslegen. Anika Althoff gehört zur Gruppe der Studenten, die den Bus in etwa drei Monaten umgebaut haben. Sie sagt: „Wir haben zunächst einem Workshop mit den Geflüchteten gemacht, um zu erfahren, was sie sich wünschen.“ Ganz klar: Rückzugsorte.

Kommilitone Vincent Matzmorr fügt hinzu: „Die Flüchtlinge wohnen mit bis zu zehn Leuten in Gemeinschaftsräumen.“ Die Grundidee war, Nischen und offene Bereiche zu schaffen. Der Raum wurde optimal ausgenutzt. An den Innenwänden gibt es Features, die ein Bespielen von beiden Seiten ermöglichen: Auf einer abwaschbaren Oberfläche können Kinder malen, während Memory-Elemente zum Üben von Zahlen und Buchstaben einladen. Der beheizbare Bus verfügt über LED-Leisten und in die Decke integrierten Musik-Boxen mit Blue-Tooth-Funktion.

Projektleiterin Judith Reitz erklärt: „Der Bus wird als zusätzlicher Spiel-, Lern-, Rückzugs- und Aufenthaltsraum dienen. Es gibt hier viele Familien und auch alleinstehende Männer.“ Der Bus ist offen für verschieden Nutzergruppen: Krabbelgruppen am Vormittag, Hausaufgaben- und Kinderbetreuung am Nachmittag oder für Jugendliche und Erwachsene, die sich abends treffen möchten. Die Umbau-Kosten von 10 000 Euro übernahm das Büro der Flüchtlingsbeauftragen Miriam Koch. Düsseldorfer Unternehmen sponsern Strom und Materialien, wie Steckdosen, Schalter und Holz.

Katharina Reitz vom DRK-Kreisverband Düsseldorf: „Der Bus ist als Ergänzung eine große Bereicherung an diesem Standort. Die Leichtbauhallen, die wir 2014 als Notaufnahme errichtet haben, bieten diese Möglichkeiten nicht.“ Demnächst wird es im Bus auch Angebote von Ehrenamtlern geben. Im April vergangenen Jahres wurde ein erster, umgebauter Gelenkbus an den Flüchtlingsunterkünften in der Benrodestraße in Benrath eingeweiht.