Düsseldorf Pop Up Now-Festival: „Platz der Ideen“ machte seinem Namen alle Ehre

Beim Pop Up Now-Festival gab’s eine Mischung aus Mode, Streetfoof, Design, coolen Drinks und Musik.

Foto: Melanie Zanin

Düsseldorf. Bananen hinter Gittern. „Keine Banane ist illegal“, behauptet ein Flyer von Paradox Food. Das antiwegwerfgesellschaftlich engagierte Unternehmen rettet seit 2013 Lebensmittel, vor allem überreife Bananen. Deren zuckerfreie Süße, vermischt mit Sesam, Rosinen oder Haselnüssen, ergibt ein schmackhaftes Bananenbrot. Kann man online bestellen, privat oder als Gastronom, oder gleich mal probieren beim Pop Up Now Festival auf dem „Platz der Ideen“.

Foto: Melanie Zanin

Die Ortsbezeichnung ist Programm. Was da aufpoppt, unterstützt auch vom Düsseldorfer Fashionnet und vom Kompetenzzentrum Kultur- und Kreativwirschaft der Wirtschaftsförderung KomKuk? Eine bunte, größtenteils intelligente Mischung aus Mode, Design, Streetfood, coolen Drinks und Musik.

Kosmetik aus Kaktus, Tattoos auf der Treppe für 60 Euro, butterweiche Ledersachen von Herren-Schnürschuhen bis zu bauchigen Taschen in Marshmallow-Farben, es gab viel zu entdecken — und zu fotografieren: Besonders gefragt: Selfie im Riesenrettungsring.

Ist Henry eine Maus? Oder ein Bücherwurm? „Henry ist ein nachtaktiver Leuchtrüssler“, erklärt die Düsseldorferin Claudia Hüskes in dem Raum, wo „Teilmöbliert“ originelle Kleinmöbel wie Beistelltischchen aus alten Schellackplatten aufgestellt hat.

www.teilmöbliert.com

Hüskes entwirft ansonsten Spieleckenmöbel für öffentliche Bereiche. Der anschmiegsame Henry auf der Schulter ist ein kuscheliger Leuchtkörper, ihre neueste Kreation:

www.hallohenry.com. Apropos alte Schellackschätzchen: Die kann man abspielen auf lustigen bonbonfarbenen Schallplattenkoffern, die an Uralt-Modelle aus den frühen 60-ern wie Elac oder Dual erinnern. Auch in der Abhörqualität, die wie damals an ein Küchenradio erinnert, Knarzen und Knistern inbegriffen. Hi-fein!-Qualität-eben.

www.crosleyradio.eu

Bikinis nach Maß, bietet Saskia von Randow unter ihrem Label La-Shell bereits für 30 Euro an, auf Wunsch Ober- und Unterteil wie Rock und Bluse aus verschiedenen Stoffen, für 30 Euro. Wo die Düsseldorfer Mode-Studentin, die in Mönchengladbach Textilmanagement studiert, sie am liebsten selbst tragen möchte? Bei einem Auslandspraktikum auf Hawaii oder in Brasilien, „um noch mehr Raffinesse für Bademode mitzubekommen.“

www.lashellwear.com

Noch eine Idee, die aus dem Meer kommt: Bracenet, Armbändchen, gefertigt aus „einem geborgenen Geisternetz“: Abgerissene oder absichtlich versenkte Fischernetze kosten Meerestiere, die sich darin verfangen, das Leben. Dann lieber Schmuck draus machen, z. B. Modell „Pacific“, geborgen im Juni 2016, Farbe meergrün. Zehn Prozent des Erlöses gehen an die Partnerorganisation Healthy Seas. Eine Initiative, die auch Extrembergsteiger Reinhold Messner „großartig und notwendig“ findet.

www.bracenet.net

Wer nicht nur gucken und/oder kaufen wollte, sondern inspiriert war, selbst eine Designer-Karriere zu machen, konnte gleich nach nebenan auf den Creative Design Campus marschieren, wo die Akademie Mode & Design nicht nur ein professionelles Mappentraining für Kreativ-Studiengänge anbot, sondern auch zu einem Fotoshooting einlud.

Das Thema: „Fashion Revolution“, in Erinnerung an den Einsturz des Rana-Plaza-Gebäudes in Bangladesch vor zwei Jahren, wo die Billig-Produktion viele Todesopfer forderte.