Gericht Ehemann erstochen: Lange Haft

Das Opfer hatte seine Jugendliebe wiederentdeckt.

Düsseldorf. 40 Jahre lang hatte Reinhard G. seine Jugendliebe nicht mehr gesehen. Doch als die Mutter des 60-Jährigen vor zwei Jahren starb, klingelte das Telefon. Von da an hatte der Event-Manager wieder Kontakt zu der Frau, die er aus Kinderzeiten kannte.

Für sie wollte Reinhard G. seine Ehefrau verlassen. Doch dazu kam es nicht. Mit zwölf Messerstichen tötete Maria G. den 60-Jährigen in der gemeinsamen Wohnung an der Pfeifferstraße. Am Mittwoch wurde sie wegen Totschlags zu einer Haftstrafe von sieben Jahren und neun Monaten verurteilt.

Zuvor hatte die ebenfalls 60 Jahre alte Geliebte als Zeugin ausgesagt. Sie habe sich nicht in die Beziehung mischen wollen. Reinhard G. habe ihr aber versichert, dass seine Ehe ohnehin gescheitert sei. „Unsere Zeit kommt noch“, war sich die Hausfrau damals sicher. Der Event-Manager habe dann Maria G. „schonend“ mitteilen wollen, dass er die Ehe endgültig beenden wolle.

Bei ihrem letzten Wort standen der Angeklagten die Tränen in den Augen. „Ich kann nicht mehr“, sagte Maria G. zu ihrem Sohn, der in dem Prozess als Nebenkläger auftrat und seine Mutter in der Untersuchungshaft nicht besucht hatte. Sie bat darum, den Kontakt wieder aufnehmen zu dürfen.

Richter Rainer Drees erklärte in seiner Urteilsbegründung, dass der Sohn des Paares der Hauptleidtragende sei. Es sei die Aufgabe von Maria G., ihm zu erklären, wie es zu der Tat kommen konnte. Die Staatsanwaltschaft hatte zuvor eine Strafe von neun Jahren gefordert.