Eigenen Sohn zum Prügeln angestiftet?
Mutter soll zwei Schüler misshandelt haben, weil ihr Kind immer wieder gemobbt wurde.
Vorbild sollten Eltern sein, wenn es darum geht, Konflikte zu lösen. Eine 28-jährige Hausfrau entwickelte eine ganz persönliche Strategie, um ihren siebenjährigen Sohn vor Mobbing in der Schule zu schützen. Sie soll ihren Sprössling zu einer Prügelattacke auf einen anderen Schüler angestiftet haben und dann auch noch selbst handgreiflich geworden sein. Seit gestern muss sich die rabiate Dame wegen Körperverletzung vor dem Amtsgereiht verantworten.
Wie die Angeklagte erklärte, sei ihr damals sieben Jahre alter Sohn in der Schule immer wieder misshandelt worden: „Er hat ein kürzeres Bein, das manchmal weh tut.“ Dagegen soll ein vier Jahre älterer Mitschüler gezielt getreten haben.
Als Mutter und Sohn mittags auf dem Heimweg waren, begegneten sie an der Haltestelle Stockkampstraße dem Elfjährigen. Nach den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft soll die Hausfrau ihren Filius aufgefordert haben: „Hau den anderen.“ Das soll ihr Filius auch getan haben. Als ein 13-jähriger Mitschüler dazwischen gehen wollte, hat die Angeklagte den Jungen angeblich so fest gegen die Wand geworfen, dass er verletzt wurde.
Die 28-Jährige schilderte die Begegnung anders: „Ich wollte, dass sich die beiden aussprechen. Ich wollte nur Schiri sein.“ Doch die Aussprache verlief unharmonisch, der Elfjährige soll „respektlos und frech“ gewesen sein und habe erneut auf ihren Sohn eingeschlagen. Als sie dazwischen gehgen wollte, sei der andere Junge aufgetaucht. Den habe sie „gegen die Wand gedeut“, weil die Hausfrau sich bedroht fühlte.
Zum Prozess gestern erschienen der 13-Jährige und ein weiterer Zeuge nicht. Daum muss die Verhandlung fortgesetzt werden.