Ein Heimspiel für „Wetten, dass . . ?“

Am 22. Februar ist Düsseldorf zum neunten Mal Gastgeber der Sendung. Hier liefen schon denkwürdige Ausgaben.

Ein Heimspiel für „Wetten, dass . . ?“
Foto: Archiv

Düsseldorf. Die Quoten sind auf dem Tiefpunkt, die Kritiken schlecht, der Moderator umstritten. Aber „Wetten, dass . . ?“ — die letzte große Unterhaltungsshow des deutschen Fernsehens — hält sich. Wenn Moderator Markus Lanz am Samstag, 22. Februar, die deutsche und internationale Prominenz auf die berühmte Couch bittet, dann hat er einen Vorteil: Heimspiel in Düsseldorf. Denn die 211. Ausgabe des ZDF-Klassikers wird aus dem Rather Dome präsentiert. Zum neunten Mal gastiert der Wetten-Zirkus in der Stadt, denkwürdige Ausgaben wurden aus Düsseldorf gesendet. Nur in Basel, Saarbrücken und Berlin war „Wetten, dass . . ?“ öfter.

Schon die Premiere am 14. Februar 1981 mit Moderator Frank Elstner lief in der Kongresshalle, heute der Raum 1 im Congress Center Düsseldorf an der Stockumer Kirchstraße. Die verstorbenen Schauspieler Curd Jürgens und Barbara Valentin waren Wettpaten, die Gäste konnten dem Gesang von Bariton Hermann Prey und Schlagersänger Engelbert lauschen.

15 Jahre sollte es dauern, bis „Wetten, dass . . ?“ wieder nach Düsseldorf kommen sollte. Dann aber mit einem echten Kracher. Zur 100. Sendung trat „Take That“ in der Philipshalle auf, die Boygroup der 90er Jahre. „Die Band hatte sich vorher schon getrennt. Bis die Sendung lief, waren wir sehr angespannt“, sagt Manfred Kirschenstein, 1996 Chef der Philipshalle. Wegen der Band-Trennung und der Fanmassen rechneten die Veranstalter mit allem, sperrten den Außenbereich der Philipshalle ab und erhöhten die Zahl der Sicherheitskräfte. Letztlich blieb alles ruhig: „Es war aber ein hoher Kreischfaktor“, sagt Kirschenstein, heute Chef im Rather Dome.

Seine schwärzesten Stunden erlebte „Wetten, dass . . ?“ aber auch in Düsseldorf. Bei der 192. Sendung in der Messe stürzte Samuel Koch am 4. Dezember 2010 bei einem Autostunt schwer. Die Übertragung der Sendung wurde abgebrochen. Bis heute ist der 26-Jährige an Armen und Beinen gelähmt, Thomas Gottschalk zog sich deshalb nach insgesamt 22 Jahren von der Moderation zurück.

Sein Nachfolger Markus Lanz begann 2012 mit der Jubiläumssendung zur 200. Ausgabe, natürlich in Düsseldorf. Der Südtiroler verlor auch gleich seine erste Stadtwette: Weil 500 halbnackte Düsseldorfer vor dem Landtag ein menschliches Fortuna-Emblem bildeten, musste Lanz im Fortuna-Trikot von Düsseldorf nach Köln laufen.