Ein jeckes Picknick mit Höhenflügen

Bei der „Lachenden Philipshalle“ fliegen auf der Bühne die Funkemariechen — während die Besucher feiern und futtern.

Foto: Judith Michaelis

Düsseldorf. Kaum einer sitzt auf den Stühlen. Dort befinden sich nur die mitgebrachten Bierfässchen. Kühlboxen und Behältnisse mit jeder Menge Leckereien nehmen den Platz unter den Sitzflächen ein. Das Bild ist jedes Jahr ein Ähnliches in der „Lachenden Philipshalle“. Die Jecken kommen in den ausgefallensten Kostümen zu der Kölner Sitzung auf Düsseldorfer Gebiet — eine Party mit mehreren tausend Jecken. Und: Getränke und Essen dürfen selbst mitgebracht werden.

Foto: Judith Michaelis

Eine Gruppe Eulen, die Kostüme mit liebevoller Handarbeit selbst kreiert, hat ausreichend Verpflegung mitgebracht. Es gibt Hugo und Killepitsch und natürlich auch den einen oder anderen Snack. „Wir finden es hier super. Die Bands sind einfach klasse“, sagt Sylvia Natur, die mit ihrer Eulen-Gruppe den Abend genießt.

Jörg May und Marc Schiffl aus Solingen sind mit einer Gruppe von acht Leuten da. „Wir haben hier Schnitzel, Brötchen, Käse, Flönz und natürlich gute Stimmung dabei“, sagt Schiffl, der an diesem Abend zum zweiten Mal in der „Lachenden Philipshalle“ ist. Auf den Rängen hat eine Horde Schlümpfe Snacks und Getränke in mitgebrachten Blumenkästen, die sie am Geländer angebracht haben, deponiert. Der Kreativität beim Verstauen des Proviants sind keine Grenzen gesetzt.

Es sind vorwiegend Kölner Gruppen, die das Publikum unterhalten. Mit einem Mix aus Helau und Alaaf wird die Unbeschwertheit des Karnevals gefeiert. Brings lässt in der mit Jecken gefüllten Halle eine konzertartige Stimmung aufkommen. Sie bejubeln mit dem Publikum die „superjeile Zick“ und machen richtig Show mit ihrem Gitarrensolo. Einige Düsseldorfer Programmpunkte gibt es aber auch in der Halle an der Siegburger Straße — die Swinging Funfares mit ihrer Version von „Tage wie diese“. Der Bauchredner Klaus mit seiner Affenpuppe Willi zieht mit frechen Sprüchen über die Programme der privaten Fernsehsender her und Bernd Stelter bringt — wie immer — einen musikalischen Jahresrückblick. Neben einigen Tanzgruppen stechen die Kölner Rheinveilchen hervor. Ein Raunen geht jedes Mal durch die Menge, sobald eine der Tänzerinnen meterhoch in die Höhe geworfen wird. Mit Trommeln und Trillerpfeifen mischen „de Klüngelköpp“ die Narren auf — die allerdings nicht ganz so zahlreich gekommen sind wie in den Vorjahren: Viele Plätze auf den Rängen bleiben frei. Trotzdem: Zum Finale mit den Höhnern zu später Stunde tobt der Saal.