Düsseldorf-Oberbilk Familienstreit eskaliert: Polizisten angegriffen
Etwa 40 Menschen solidarisierten sich in Oberbilk mit den Angreifern. Vier Beamte wurden verletzt.
Düsseldorf. Der Vorfall, der sich am Freitagabend in Oberbilk zugetragen hat, erinnert an die Zustände in Duisburg. Dort kämpft die Polizei zurzeit gegen eine libanesische Großfamilie, die für sich anscheinend einen rechtsfreien Raum beansprucht. Die Gewerkschaft der Polizei spricht jedenfalls bereits von No-Go-Areas. Solche Zustände sind in Düsseldorf nicht erreicht, jedoch stellt die Polizei auch hier fest, dass die Gewaltbereitschaft bedenkliche Ausmaße erreicht.
Anwohner hatten die Beamten am Freitag um kurz nach halb elf in der Nacht zur Josefstraße gerufen, weil sich dort mehrere alkoholisierte Männer lautstark anbrüllten. Sie hatten offenbar einen Familienstreit aus einer Wohnung an der Van-der-Werff-Straße auf die Straße verlagert. Von den ersten eintreffenden Polizisten wollten sich die Männer nichts sagen lassen. Mit der bloßen Faust soll einer von ihnen die Heckscheibe eines geparkten Autos zertrümmert haben, so dass das Glas zerbarst. Die Beamten sprachen den 33 Jahre alten Mann an, der sofort auf die Beamten losgegangen sein soll.
Als die Polizisten ihn festhalten wollten, kamen dem Angreifer anscheinend zwei Verwandte (17 und 27) zur Hilfe. Der 17-Jährige soll den Beamten mehrfach in den Rücken gesprungen sein und ihnen mit der Faust gegen den Kopf geschlagen haben. Erst als die Polizisten Pfefferspray einsetzten, beruhigte sich die Situation kurzfristig. Allerdings hatten sich mittlerweile 40 weitere Personen in einem Kreis um die Beamten und die Angreifer versammelt und solidarisierten sich verbal mit diesen.
Bei einem überwiegenden Teil der Personen soll es sich um Verwandte und Bekannte der drei Männer handeln. Mehrere dutzend Polizisten kamen zur Verstärkung herbei und verhinderten eine Eskalation. Bei dem Vorfall wurden vier Polizisten verletzt. Die Angreifer wurden vorübergehend festgenommen. Ihnen wird gefährliche Körperverletzung, Widerstand gegen Polizeibeamte, Gefangenenbefreiung und Sachbeschädigung zur Last gelegt. Da sie über einen festen Wohnsitz verfügen, befinden sie sich wieder auf freiem Fuß.