Rheinbahn Fehlzeiten sind rückläufig
Von den Zahlen früherer Jahre ist das Unternehmen weit entfernt. Doch mit steigendem Alter der Fahrer drohen neue Probleme.
Düsseldorf. Fast alle Verkehrsbetriebe ächzen unter zu vielen Krankheitstagen ihrer Mitarbeiter — und damit unter Millionenkosten. Alarmstimmung herrschte beispielsweise bei der Essener Verkehrs-AG in den vergangenen Jahren. 2012 lag die Quote über 16, ein Jahr später immer noch bei 13 Prozent.
Ganz so hart hat es die Rheinbahn nicht getroffen, doch musste die Quote nach einem Hochstand im Jahr 2010 ebenfalls unter die zehn Prozent gedrückt werden. Ende April dieses Jahres lagen die Düsseldorfer Verkehrsbetriebe zwar wieder knapp darüber, doch spielte dabei auch die heftige Grippewelle in der Region eine Rolle.
Und insgesamt ist seit 2011 ein Aufwärtstrend auszumachen. In den vergangenen drei Jahren lag die Quote im Dezember immer nah an den acht Prozent (siehe Kasten). Das ist im Vergleich mit anderen Branchen zwar immer noch hoch, mit Blick aber auf viele andere Verkehrsbetriebe gut.
Rheinbahn-Personalchef Klaus Klar führt die mögliche Trendwende bei den Fehlzeiten nicht zuletzt auf die Einstellung zusätzlicher 58 Kräfte im Fahrdienst zurück. Und im Zusammenhang damit darauf, wie die Mitarbeiterführung im Unternehmen aussehe. „Wenn man den Menschen Handlungsspielräume gibt, kann das ein positives Klima erzeugen. Das ist ein Ergebnis von Führungsarbeit.“
Durch die Einstellung der Fahrer seien auch die anderen Mitarbeiter ernst genommen worden, die die Lücken im Fahrdienst kompensieren mussten. Auch bei einer Umfrage unter den Mitarbeitern sei herausgekommen, dass sich die Fahrer besonders über geteilte Dienste, längere Dienste und zusätzliche Wochenenddienste ärgerten. Diese werden seitdem im Dienstplan markiert und dürfen eine bestimmte Anzahl nicht überschreiten.
Doch auch die kleinen Errungenschaften sieht Klar als Wert für die Mitarbeiter an, die honoriert worden seien: Ein Pausenraum für U-Bahn-Fahrer in der Heine-Passage und die Kantine in Rheinbahn-Hand (statt Caterer) und demnächst auch im neuen Rheinbahn-Haus.
Dennoch: Das Durchschnittsalter der Mitarbeiter liegt jetzt bei 47 Jahren. 2020 werde es ungefähr bei 49/50 Jahren liegen. Es müsse deshalb weiter daran gearbeitet werden, die Hierarchie flach zu halten und die Nähe zu den Mitarbeitern aus der Vorstandsetage zu pflegen. Daran müssen Klar und seine Kollegen allerdings noch arbeiten. Auf dem letzten Platz landeten nämlich bei den Mitarbeitern in den Umfragen die Werte für die Rückmeldung von Vorgesetzten.