Feuerwehr übt jetzt ganz modern
Nach langen Jahren des Wartens wurde am Dienstag das neue Atemschutzübungszentrum in Garath eröffnet.
Düsseldorf. Auf Knopfdruck schlagen meterhohe Flammen aus der Garage. Ein Löschfahrzeug kommt mit Blaulicht um die Ecke gerast, die Feuerwehrleute springen aus dem Wagen, montieren innerhalb von Sekunden die Schläuche und löschen. Mit dieser Demonstration ist am Dienstag das neue Atemschutzübungszentrum der Feuerwehr eröffnet worden. Die moderne Anlage war in den vergangenen 16 Monaten für 4,6 Millionen Euro gebaut worden. „Damit setzt die Düsseldorfer Feuerwehr Maßstäbe“, sagte Oberbürgermeister Thomas Geisel bei der Feier.
Lange genug hatten diese Maßstäbe auf sich warten lassen. Schon 2010 schlug die Feuerwehr Alarm: Die Brandsimulationsanlage war nach zehn Jahren und rund 10 000 Bränden völlig marode, Übungsgeräte wie die „Endlos-Leiter“ fürs Drehleiter-Training waren kaputt, die Atemschutzstrecke aus Käfigen Marke Eigenbau hatte in Teilen 50 Jahre auf dem Buckel. Doch erst Ende 2013 beschloss der Rat einen Neubau. Wie richtig diese Entscheidung war, bekräftigte Geisel: „Unsere Feuerwehr ist uns lieb — und teuer!“
Das Warten hat sich gelohnt: An der Feuerwehrschule haben die Einsatzkräfte jetzt alle Technik und Geräte auf dem neuesten Stand — und an einem Standort. Neben der Brandsimulationsanlage, deren Wände aus Spezialstahl Temperaturen bis 1000 Grad aushalten, gibt es eine neue Atemschutzstrecke, die sogar durchbrechende Treppenstufen und — mit einem Bällebad — ein Trümmerfeld simulieren kann. Alles mit Rauch und in völliger Dunkelheit.
Laut Feuerwehrchef Peter Albers ist die Teststrecke besonders wichtig für den Nachwuchs, um die Bewegung mit Ausrüstung und Pressluft unter härtesten Bedingungen zu üben — in der Enge, ohne Sicht, ohne Orientierung. „Das ist eine ganz neue Erfahrung für die Einsatzkräfte“, erklärt er und zeigt auf zwei junge Feuerwehrmänner, die gerade durch den keinen halben Meter hohen Gittergang kriechen, während es aus Lautsprechern tönt: „Hilfe, hilfe, holt uns hier raus!“ Albers: „Das alles ist Feuerwehralltag und kann hier sicher geübt werden. Wir müssen für alle Einsatzlagen vorbereitet sein.“ Für die Sicherheit der Menschen in Düsseldorf — aber auch der Feuerwehrleute selbst.