Gastronomie-Serie Fünf Restaurants, in denen Sie wirklich gutes Fast Food finden

Düsseldorf · Schnell und gut muss kein Widerspruch sein beim Essen. Hier kommen fünf Beispiele.

Aloha Poke-Geschäftsführer Mario Robert mischt an seinem Mischpult die frischen Zutaten zu einer Bowl zusammen.

Foto: Zanin, Melanie (MZ)

Essen – das müssen wir alle, noch besser aber ist es, wenn wir es gerne tun und es richtig gut schmeckt. Deshalb widmet unsere Redaktion sich subjektiven Restaurant-Empfehlungen unter unterschiedlichen Gesichtspunkten. Dieses Mal Thema: Orte, an denen es gutes Fast Food gibt.

Zugegeben, ein bisschen was von Sommeressen haben die Bowls von Aloha Poke schon. Klar, das Essen ist kalt. Und im Sommer gab es tatsächlich regelmäßig lange Schlangen vor dem neuen Laden an der Friedenstraße 65 in Unterbilk. Alle wollten mal den Streetfood-Klassiker aus Hawai probieren — und kamen wieder. Nun der Geheimtipp: Im Winter gibt es nur selten Schlangen und man steht schnell an der blitzblankgeputzten Theke. Die Gerichte lassen sich nach Belieben zusammenstellen, es gibt aber auch Hausgerichte. Basis ist immer Reis oder/und Salat, dazu roher Fisch wie Lachs, Shrimps und/oder Thunfisch. Bei den Toppings ist die Auswahl riesig. Es gibt zum Beispiel: Macadamias, geröstete Seealgen, Mango, Kiwi, Furikake, Cashews, Chiasamen. Die Varianten von Saucen reichen von Erdnuss-Koriander bis Hot-Mayo. Kleine Bowl 9,40, große 12,40 Euro. ale

Wer Lust auf türkisches Essen und noch dazu wenig Zeit hat, der ist bei Anadolu genau richtig. Der Imbiss ist gleich vier Mal im Stadtgebiet vertreten, am Hauptbahnhof, am Wehrhahn, am Flughafen im Ankunftsterminal C und am Graf-Adolf-Platz. Das Anadolu ist mehr als eine Dönerbude und weniger als ein Restaurant. Das Konzept hat inzwischen mehrere erfolgreiche Filialen in Düsseldorf hervorgebracht. Die Formel ist dabei simpel: schnelles, warmes, leckeres Essen zu einem fairen Preis. Die Zutaten sind alle merklich frisch und selten überwürzt. Bei Anadolu gibt es neben dem klassischen Dönerteller für 5.90 Euro, wahlweise mit Pommes oder Reis, auch mehrere Tagesgerichte zum kleinen Preis (4,50 bis 6 Euro). Mindestens ein Gericht ist dabei vegetarisch. Zum Auflauf oder der gefüllten Aubergine gibt es dann auf Wunsch eine leckere Joghurtsoße und Brot. Zur Mittagszeit kann es besonders am Hauptbahnhof und am Wehrhahn richtig voll werden, lange warten muss aber dennoch niemand. Das Personal ist auf Zack und noch dazu sehr freundlich. arn

Natürlich ist es grenzwertig, noch Tipps für eine gute Currywurst-Pommes zu geben, zumal die Kalorienbombe laut diversen Umfragen ohnehin und trotzdem nach wie vor der beliebteste Mittagssnack der Deutschen sein soll. Nur wirklich lecker ist die Currywurst selten. In Düsseldorf gibt es gewiss einige gute Pommesbuden, zwei heben wir heute mal heraus: Den Berliner Imbiss auf dem Graf-Adolf-Platz, wo die Currywurst klasse ist und für die Pommes frites genau das Gleiche gilt. Zwei mal wurden die Preise in letzter Zeit angehoben, ohne Mayo ist man jetzt mit 5,30 Euro dabei.

Preisgünstiger (4,70 Euro) ist es in Stockum beim Urban-Grill Am Hain/ Ecke Kaiserswerther Straße, wo eine klassische Rostbratwurst für die Curry-Variante verwandt wird, die freilich genau wie die Pommes genauso gut schmecken. Hier wie dort lohnt übrigens die Variante: „etwas schärfer“. A.S.

Dass Düsseldorf eine internationale Stadt ist, zeigt sich auch in unseren Fast-Food-Tipps: Da kommt man am Libanon Express an der Berger Straße 19 nicht vorbei, schon seit 1987 bietet er hier seine levantinischen Speisen an. Nebenan gibt es noch ein Café und das „richtige“ Restaurant, aber heute soll es ja schnell gehen. Das Personal ist freundlich und flott, viel Platz ist im Laden nicht, bei gutem Wetter sind die paar Tische vor dem Geschäft oft gut besetzt. Viele nehmen sich das Hähnchen- oder Rindfleisch-Chawarma (je 4,90 Euro) aber mit in die Pause. Das Fladenbrot mit Fleisch, Zwiebeln, Salzgurke, Petersilie und Sesamsoße – auch mit Pommes und Knoblauch erhältlich – lässt sich, in Alufolie eingewickelt, prima aus der Hand essen. Gleiches gilt für die Falafel (3,90 Euro), dazu gibt es reichlich leckeres Fingerfood (auch vegetarisch und vegan) wie Hommos, Kibbeh und Fatayer (Hefeteigtaschen mit Füllung). Salate wie Tabouleh (Petersilie mit Tomaten, Zwiebeln und Weizenschrot, angemacht mit Olivenöl, Zitronensaft und Pfefferminze) und  Tellergerichte runden das Angebot ab. Wer noch nie libanesischen Wein getrunken hat, sollte ruhig mal ein Gläschen probieren. Er wird positiv überrascht sein. Aber mittags tut es auch Wasser oder das übliche Sortiment an Softgetränken. li

Auf dem Carlsplatz ist natürlich so einiges „fast“, also schnell zubereitet. Und auch beinahe alles auf dem Stadtmarkt ist auch sehr lecker. Aber da es hier ja um Empfehlungen gehen soll, sei hier der italienische Stand von Casa Cortilla hervorgehoben. Der liegt in Reihe F, auf westlicher Seite. Und hier ist eines besonders schnell und lecker: Die vielen frischen Vorspeisen, die hinter der Vitrine auf Hungrige warten. Ja, auch mit Hunger sind die zu empfehlen, denn auf den großen Vorspeisenteller (9,30 Euro) passt so einiges. Fünf verschiedene Leckereien, um genau zu sein, die man sich nach Geschmack und Laune zusammenstellen kann. Es gibt Hähnchenkeulen in Tomatensauce, Hähnchenbrust in Salsa Verde, Cordon-Bleu in sahniger Sauce, dann noch gefüllte Paprika, eingelegte Tomaten und Oliven und einige Salate, etwa, Feta-, Linsen-, Kichererbsen oder Artischockensalat. Dazu reichlich Brot. Der kleine Vorspeisenteller mit drei Sorten kostet 6,30 Euro. Besonders Hungrigen sei gesagt, dass auch sechs oder sieben Vorspeisen gewählt werden können, jede weitere Zutat zum großen Teller kostet 2,50 Euro. Für gewöhnlich dauert es selbst im Mittagsgeschäft keine zwei Minuten, bis man bestellt, ausgesucht, bezahlt und seinen Teller vor sich hat. Wichtig ist vielleicht, noch zu betonen, dass das nur für die kalten Speisen gilt: Denn die Pastagerichte und Risotti, die hier frisch gekocht werden, dauern doch eine gewisse Weile. Auch praktisch: Zum Casa Cortilla gehört eine kleine Holzbude, in der man auch im Winter im Warmen und Trockenen essen kann. Oder eben aufs Essen warten. nel