Garath: 600 Kinder machen in Kunst

Die jungen Künstler nutzen ihre Chance am Wochenende bei den sechsten Kinderkulturtagen in der Freizeitstätte.

Garath: 600 Kinder machen in Kunst
Foto: Melanie Zanin

Am Samstag hat der zwölfjährige Leon Vilents mit seinem Klavierspiel noch den ersten Preis beim Solowettbewerb der Elf- bis 17-jährigen gewonnen. Einen Tag später gibt es einen weiteren großen Auftritt — diesmal außer Konkurrenz. Er ist neben Christian Zeelen der Co-Moderator bei den Tanzwettbewerben. Leon macht das zum ersten Mal und so erntet er nur ein paar Lacher, als aus der Gruppe „Tanzfee“ aus Oberhausen plötzlich die Gruppe „Zahnfee“ wird.

„Wir machen Kultur für Kinder mit Kindern, da sind Versprecher erlaubt“, sagt Elina Chernova vom Kin-Top Förderzentrum, das zum sechsten Mal gemeinsam mit der Freizeitstätte die Kinderkulturtage organisiert.

Über 600 Kinder sind diesmal dabei, so viele wie nie zuvor. Denn das Festival zieht Kreise, in diesem Jahr sind auch Gruppen aus Hamburg dabei, mehrere aus Oberhausen, zwei Gruppen aus Wuppertal und eine aus Monheim. Was die Düsseldorfer Tanzgruppen angeht, gibt es zwar eher wenige, aber die sind den Kulturtagen besonders eng verbunden. So gehört zum Beispiel die Tanzschule Budde aus Holthausen im Bereich Tanz zu den treuesten Gästen — sie sorgt gleich mit vier Gruppen im Arenasaal für Stimmung. Und die Kin-Top-Gruppe „Let‘s Dance“ ist mit ihren Minis und Maxis dabei.

Was vor allem im Bereich Tanz fehlt, sind die Schulen. „Es heißt, es soll auch dort Hip-Hop-Gruppen geben. Aber wo sind die?“, fragt Monika Bos, Juryleiterin und Mitglied der Bezirksvertretung 10, eher rhetorisch. Eine mögliche Antwort hat Chernova: „Wir von Kin-Top bieten in vielen Schulen Tanzprojekte an, aber die gehen immer nur über ein halbes Jahr. Diejenigen Kinder, die schon fit sind, dürfen nicht weitermachen — und die anderen, die Anfang Februar angefangen haben, sind Ende März noch nicht weit genug für öffentliche Auftritte.“ Ähnliches weiß auch Jurymitglied Ivana Kisic vom Tanzhaus NRW zu berichten. „Auch bei uns werden zu Semesterbeginn die Uhren auf Null gestellt.“

Dennoch ist der Sonntag als „Tanzgruppentag“ der bunteste Tag der Kinderkulturtage. Denn anstatt der Schulen präsentieren sich Vereine und Tanzschulen mittlerweile aus halb NRW. Man sieht italienische und russische Volkstänze, schmissigen Rock’n’Roll und viel Hip-Hop, bei dem laut mitgegrölt wird. Und in den Pausen, in denen die Jury ihre Punkte verteilt, machen die Allerkleinsten das nach, was sie bei den Großen gesehen haben.

Immerhin haben bei den Chorwettbewerben am Freitag die Montessori-Schule an der Emil-Barth-Straße in Garath und die Don-Bosco-Montessori-Schule aus Oberkassel die Fahne der Düsseldorfer Schulen hochgehalten. Und die Garather Schule gewann sogar den ersten Preis.