Gastkommentar: Wohnen wird in Städten wie Düsseldorf zum Luxusgut, die Politik muss gegensteuern
Sie kommen nach Hause. Es war ein langer und anstrengender Tag. Es regnet. Sie schließen die Wohnungstür auf. Endlich sind Sie zu Hause! Hier ist es warm, hier ist es ruhig, hier ist es gemütlich. In Ihrer Wohnung ziehen Sie sich zurück, hier können Sie so sein, wie Sie sind.
Hier leben Sie, hier empfangen Sie Ihre Freunde. Es ist Ihr Zuhause — und nur Ihr Zuhause!
Deutschland fehlt eine Million Wohnungen, fehlt bezahlbarer Wohnraum für Menschen mit geringem Einkommen: Alleinerziehende, Studierende, Familien mit Kindern, Geflüchtete, Menschen mit Handicap oder Rentner. Und zunehmend trifft es auch jene, die zur Mitte der Gesellschaft gehören und dennoch Schwierigkeiten haben, ein bezahlbares Zuhause zu finden. Wohnungen werden luxussaniert, Mieten steigen stark, Menschen müssen ihr langjähriges Zuhause verlassen und finden keine neue Wohnung, die sie sich leisten können.
Hinzu kommen in Düsseldorf mehrere Tausend private Wohnungen, die dem Markt entzogen werden, über Homesharing-Plattformen wie beispielsweise Airbnb vermietet und damit zweckentfremdet werden.
Ja, jeder Mensch hat das Recht auf einen privaten Schutzraum — übrigens schon seit 1948. Damals wurde dieses Recht auf Wohnung in der „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte“ festgeschrieben. Deshalb lautet das Motto der Jahreskampagne des Deutschen Caritasverbandes im Jahr 2018 auch „Jeder Mensch braucht ein Zuhause“. Der Wohlfahrtsverband der katholischen Kirche setzt sich dafür ein, dass in Deutschland weitreichende politische Maßnahmen eingeleitet werden, die Wohnraum im ausreichenden Maß schaffen, die Wohnraum bezahlbar machen und gerecht verteilen. Schließlich geht es bei Fragen der Wohnungspolitik immer auch um sozialen Frieden und um gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Mehr Informationen zur Caritas-Jahreskampagne finden Sie online unter: zuhause-fuer-jeden.de